Alinghi hebt das erste Mal mit einem neuartigen Boot ab
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Vor Comeback am America's Cup:Alinghi hebt das erste Mal mit einem neuartigen Boot ab

Premiere endet mit Crash
Alinghi lernt für den America's Cup fliegen

Das Comeback von Alinghi am America´s Cup im Mittelmeer vor Barcelona rückt näher. Das Team will wieder abheben. Wortwörtlich.
Publiziert: 28.09.2022 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2022 um 11:30 Uhr
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Nur fliegen ist schöner: Das Trainingsboot «Boat Zero» von Alinghi Red Bull hebt vor der Küste Barcelonas ab.
Foto: Olaf Pignataro
Matthias Dubach

Das Segel-Team Alinghi meint es richtig ernst mit seinem Comeback am America´s Cup. Die Schweizer haben im August im Hafen von Barcelona bereits ihr Hauptquartier bezogen. Als erstes Syndikat ist Alinghi damit bereits am Wettkampfplatz des nächsten America´s Cup vor Ort. 2024 wird im Mittelmeer zum 37. Mal um die älteste Sport-Trophäe der Welt gesegelt.

Daheim in Ecublens VD wird derweil in enger Zusammenarbeit mit den Formel-1-erfahrenen Aerodynamik-Experten von Red Bull Racing am Boot gebaut, mit dem Alinghi die Schweiz nach den legendären Triumphen von 2003 und 2007 zum dritten Mal zur Segel-Nation machen will.

Trainingsboot stammt vom Titelverteidiger

Was macht die Crew also ohne ihr künftiges Boot schon in Barcelona? Die komplett neu zusammengestellte Besatzung trainiert wie wild. Denn kein Alinghi-Segler hat Erfahrung mit der neuen Boot-Generation namens AC75.

Der America´s Cup ist seit der letzten Austragung zur irren Schlacht mit fliegenden Segel-Monstern geworden, dank den «Foils» (Tragflächen) heben sich die Rümpfe aus dem Wasser und rasen mit bis 100 km/h übers Wasser. Fürs Training hat Alinghi Titelverteidiger Neuseeland eines der Spektakel-Boote abgekauft und es «Boat Zero» getauft.

Alinghi holt Thurgauer Star-Ruderer aus dem Ruhestand

Die legendären America´s-Cup-Siege 2003 und 2007 feierte Alinghi mit vielen Söldnern auf dem Boot. Das ist nicht mehr möglich: Reglementsbedingt muss nun die ganze Crew aus dem eigenen Land stammen. Darum sind die Genfer bei der Zusammenstellung des Teams kreativ. Der jüngste Neuzugang ist Nico Stahlberg (30). Der Thurgauer aus Kreuzlingen ist als U23-Weltmeister, Gesamtweltcupsieger und als zweifacher Olympionike ein Schweizer Ruder-Star. Ende 2021 hörte Stahlberg auf. Jetzt gibt er wenige Tage nach dem Abschluss seiner Bachelor-Arbeit in Forsttechnik für Alinghi seinen Rücktritt vom Rücktritt und kehrt aufs Wasser zurück. «Normalerweise würde ich nun in irgendeinem Büro sitzen. Ich hätte mir niemals erträumt, plötzlich bei Alinghi zu landen. Ich hatte früher sogar Poster von Alinghi an der Wand!» (md)

Die legendären America´s-Cup-Siege 2003 und 2007 feierte Alinghi mit vielen Söldnern auf dem Boot. Das ist nicht mehr möglich: Reglementsbedingt muss nun die ganze Crew aus dem eigenen Land stammen. Darum sind die Genfer bei der Zusammenstellung des Teams kreativ. Der jüngste Neuzugang ist Nico Stahlberg (30). Der Thurgauer aus Kreuzlingen ist als U23-Weltmeister, Gesamtweltcupsieger und als zweifacher Olympionike ein Schweizer Ruder-Star. Ende 2021 hörte Stahlberg auf. Jetzt gibt er wenige Tage nach dem Abschluss seiner Bachelor-Arbeit in Forsttechnik für Alinghi seinen Rücktritt vom Rücktritt und kehrt aufs Wasser zurück. «Normalerweise würde ich nun in irgendeinem Büro sitzen. Ich hätte mir niemals erträumt, plötzlich bei Alinghi zu landen. Ich hatte früher sogar Poster von Alinghi an der Wand!» (md)

Jetzt lernt Alinghi vor Barcelona das Fliegen. Auf den Foils abheben tun die Schweizer aber erst seit wenigen Tagen – das AC75-Boot ist derart komplex und am Limit heikel zu beherrschen, dass man zuerst wochenlang das Segeln noch ohne Flieg-Modus trainierte. Aus gutem Grund: Schon am allerersten Segeltag kenterte «Boat Zero».

Eigentlich war das Training schon vorbei, das Segel-Monster wurde von einem Helfer-Schiff Richtung Hafen geschleppt. Da kam blitzartig ein regelrechter Sturm auf. Eine Windböe brachte die Schweizer zum Kentern. Die über Bord gegangenen Männer wurden aber rasch aus dem Wasser gefischt, einen gröberen Schaden am teuren Boot gabs nicht. «Boat Zero» kann weiterfliegen.

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