Buchs zeigte Videos von seinen Bergabenteuern
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War erfahrener Wintersportler:Buchs zeigte Videos von seinen Bergabenteuern

OL-Weggefährten trauern um Lawinenopfer Pascal Buchs (†27)
«Die Wohnung ist jetzt komplett leer ohne dich»

Zwei tragische Lawinenunglücke treffen den Schweizer Spitzensport in der Altjahrswoche. In tiefer Trauer ist nach dem Tod von Pascal Buchs (†27) nun auch die OL-Welt. Nati-Trainer Remo Ruch und WG-Freund und Spitzenläufer Fabian Aebersold waren enge Weggefährten.
Publiziert: 29.12.2024 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2024 um 19:59 Uhr
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Auf Spitzenniveau war Pascal Buchs im Wald unterwegs – gleichzeitig war er ein ambitionierter Berggänger.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Orientierungsläufer Pascal Buchs (†27) kam auf Skitour ums Leben
  • Enge Weggefährten beschreiben ihren verlorenen Freund
  • Er war eine Frohnatur und ein geschätzter WG-Kumpel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Der viel zu früh verstorbene OL-Kaderläufer Pascal Buchs (†27) liebte nicht nur den Wald, sondern auch die Berge. Dort bestritt der Westschweizer im Sommer Bergläufe, im Winter machte er Skitouren. Am letzten Freitag kam er wegen einer Lawine ums Leben – nur vier Tage nach dem Lawinentod von Snowboarderin Sophie Hediger (†26). Der Schweizer Spitzensport ist in grosser Trauer.

«Viele OL-Läufer sind naturverbunden. Doch die Verbindung zu den Bergen war bei ihm speziell stark», sagt Remo Ruch, der neue Cheftrainer der Schweizer OL-Nati, zu Blick. Er kannte Pascal Buchs gut. «Ich bin nur zwei Jahre älter, als er war, und kenne ihn daher auch von meiner Zeit als Läufer.» Zusammen waren sie im Sommer auch schon mehrmals in den Bergen unterwegs.

Buchs war ein wichtiges Element im Schweizer OL-Team

Die Trauer ist gross. «Pascal war sehr lebensfreudig und ein extrem humorvoller Mensch», sagt der Nati-Trainer. «Er war immer gut gelaunt, hat auch mal einen Spass gemacht. Das hat eine gute Dynamik ins Team hineingebracht. Er wird uns fehlen.» Es gibt im Schweizer OL-Kader einige Athleten, die sich immer wieder mal einen Spass erlauben und die Stimmung auflockern. «Aber er gehörte sicher zu denen, die dabei herausgestochen sind.»

Buchs hatte sich unter den überwiegend deutschsprachigen Kaderathleten sehr gut zurechtgefunden. Seine Muttersprache war Französisch, er stammte aus Les Hauts-Geneveys im Kanton Neuenburg. Doch der Spitzenathlet hat Schweizerdeutsch gelernt, war dadurch auch ein gutes Bindeglied zur Westschweizer OL-Szene.

Die Berge waren sein zweites Zuhause

Er war ein erfahrener Berggänger. Buchs sah sich als «Orientierungs- und Bergläufer». Sein Lieblingswettkampf im Sommer war der Lauf von Siders nach Zinal, wie er einst preisgab. Und im Winter veröffentlichte er regelmässig Bilder von Skitouren in unwegsamem und steilem Gelände. In einem Post am 16. November schrieb er unter dem Video einer Besteigung auf Eis und Schnee: «Ein langer Klettertag auf dem Mönch. Mit dem besten Bergführer.» Er verlinkte darunter seinen Vater. Dieser war mit ihm zusammen auch auf der verhängnisvollen Tour im Wallis am 27. Dezember.

Im Orientierungslauf hätte Buchs wie alle Athleten des B-Kaders, der zweithöchsten Förderstufe des Verbands, Chancen auf eine Teilnahme an der OL-WM im kommenden Sommer in den Wäldern von Finnland gehabt. Möglicherweise zusammen mit seinem guten Freund Fabian Aebersold (23), der neu ins A-Kader aufgestiegen ist. Die beiden bewohnten zusammen in Bern eine WG. Dieser verabschiedet sich sehr emotional von seinem engen Weggefährten.

«Die Wohnung ist jetzt komplett leer ohne dich»

«Wir haben immer Deutsch gesprochen, weil mein Französisch nicht zu gebrauchen ist, aber für die schwierigsten Worte meines Lebens versuche ich, mit dir Französisch zu sprechen», beginnt Aebersold seine Botschaft auf Instagram – auf Französisch. «Die Wohnung ist jetzt komplett leer ohne dich, es ist schwierig, ohne dein ‹Bonjour› fortzufahren, das ich jeweils beim Aufstehen drei Stunden nach dir hörte.»

Und gegen Ende der Botschaft schreibt er: «Ich kämpfe weiter mit dir in meinem Herzen.» Pascal Buchs hat nicht nur in seinen geliebten Bergen viele Spuren hinterlassen, sondern auch in der OL-Welt.

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