Die zweitletzte Runde im Mountainbike-Weltcup findet zwar am Sonntag in den USA (ab 19.00 Uhr, live SRF info) statt. Aber das Zentrum des Cross-Country-Sports bleibt europäisch – besser gesagt: schweizerisch.
Bei den Männern ist die Schweizer Dominanz fast schon unheimlich. Die Top 3 der Weltrangliste? Wird komplett von unseren Bike-Stars belegt. In der neuesten, diese Woche erschienen Weltrangliste überhüpft Mathias Flückiger (35) seine Landsmänner Nino Schurter (37) und Lars Forster (30) und ist erstmals seit der provisorischen Aufhebung seiner Dopingsperre wieder die Weltnummer 1.
Vor einem Jahr steckte Flückiger nach dem Dopinghammer in einem ganz dunklen Loch, an Velofahren mochte er nicht denken. Auch deshalb schreibt der Berner jetzt in den sozialen Medien: «Was für eine Ehre, zurück an der Spitze zu sein. Danke an alle, die mich auf dem Weg zurück unterstützt haben.»
Das Top-Trio schiebt die Olympia-Frage bisher weg
Flückiger ist damit schon der dritte Schweizer ganz vorne in der Weltrangliste. Denn auch Thömus-Teamkollege Forster und Schurter haben 2023 schon geführt. Sie alle haben diese Saison auch im Weltcup schon gewonnen.
Doch die Dominanz kennt eine erhebliche Schattenseite. An den Olympischen Spielen 2024 in Paris gibts wegen der neuen Beschränkung nur zwei Startplätze pro Nation. Irre: Drei Schweizer fahren an der Weltspitze – doch Paris wird einer von ihnen nur als TV-Zuschauer erleben.
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Die Paris-Selektion wird eine brutale Knacknuss für Swiss Cycling. Flückiger, Schurter und Forster schieben das Olympia-Thema bisher weg. Das Motto: einfach möglichst gute Resultate liefern.
Einzig Schurter äusserte sich bisher dahingehend, dass er selbst bei einer Selektion den Platz womöglich einem Jüngeren überlassen würde, wenn er spürt, dass er keine Medaillenchance hat.
Im Gesamtweltcup führt Schurter
Danach siehts aber nicht aus. Beim Testrennen letzten Sonntag auf der Olympiastrecke, das Flückiger und Forster wegen des US-Trips nicht bestreiten, wird Schurter Dritter. Und im Weltcup steuert er auf seinen achten Gesamtsieg zu. Denn dort führt der Churer vor Flückiger, Forster ist Siebter.
Der Gesamtweltcup ist nicht zu verwechseln mit der Weltrangliste, wo auch Ergebnisse von anderen hochklassigen Rennen wie der Schweizer Bike-Revolution-Serie einfliessen. Aber eben: Mindestens einem unserer Top-Fahrer wird der Spitzenplatz in der Weltrangliste für Paris herzlich wenig nützen.