Sascha Ruefer, wie gerne haben Sie Stefan Hofmänner zugehört, als er das ESAF auf Schweizerdeutsch kommentiert hat?
Ich höre Stefan immer gerne zu beim Kommentieren – er hat das top gemacht.
Sind Sie nicht ein wenig neidisch auf Hofmänner und würden gerne auf Schweizerdeutsch die Nati-Spiele kommentieren?
Nein, überhaupt nicht. Zum Urchigen Schwingen mit all seinen Traditionen und der Vielfalt der Regionen ist die Mundart passend. Schwingen ist Schweiz. Ausschliesslich Schweiz. Also passt das. Aber für alles andere? Nein, ich sehe keinen Vorteil.
Wäre es für Sie eine grosse Umstellung, wenn Sie die Spiele auf Mundart kommentieren würden?
Absolut. Es wäre sehr gewöhnungsbedürftig. Ich finde auch keine Vorteile bei einer Umstellung. Stellen Sie sich beispielsweise vor, ein Oberwalliser oder eine Urnerin würde die Spiele in seinem beziehungsweise ihrem besonderen und nicht immer einfach zu verstehenden Dialekt kommentieren. Manch einer würde nichts verstehen. Andere Schweizer TV-Sender haben den Versuch einst gewagt und ihn schnell wieder abgebrochen.
Können Sie die Emotionen auf Mundart nicht viel besser rüberbringen?
Ich weiss nicht, glaube aber nicht, dass die Emotionen ausschlaggebend sein können für Mundart. Emotionen kann ich auch auf Hochdeutsch transportieren.
Haben Sie in Ihrem Umfeld schon einmal über dieses Thema diskutiert?
Ja natürlich, die Frage kommt ab und zu, ebenso die Frage nach der Anrede der Sportlerinnen und Sportler. Ich bin bei beidem klar der Meinung, dass die aktuelle Haltung gut ist. Hochdeutsch im Kommentar sowie aus Höflichkeit, Respekt und journalistischer Distanz die Sie-Form in Interviews.