Michael Smith stoppt den holländischen Express namens Michael van Gerwen und sichert sich seinen ersten WM-Titel. Mit 7:4 bezwingt er «Mighty Mike» und kann sich in seinem dritten Anlauf die Darts-Krone aufsetzen. Und nicht nur das: Der Brite ist die neue Nummer eins der Welt.
«Es fühlt sich unglaublich an», sagt der frischgebackene Weltmeister unmittelbar nach der Pokal-Übergabe. Smith zieht den Hut aber auch vor seinem Gegner, was er erreicht habe, sei unfassbar: «Er ist der beste Darts-Spieler der Welt.»
Van Gerwen zollt Smith ebenfalls Respekt: «Gratulation an Michael, er hat es sich verdient. Er war da, wenn ich Fehler machte. Und das zeichnet einen grossen Spieler aus.» Und beide sind sich sicher: «Das war nicht das letzte Duell.»
Kopf-an-Kopf-Rennen geht an Smith
Es ist ein würdiger Final zweier absoluter Top-Stars. Sie schenken sich nichts, die Führung wechselt hin und her. Hohes Tempo, gute Skores und viele hohe Check-outs. Van Gerwen zeigt im Gegensatz zum Viertel- und Halbfinal zwischendurch ungewohnte, aber entscheidende Schwächen auf die Doppelfelder. Smith seinerseits ist zur Stelle, wenn sein Kontrahent patzt.
Den Unterschied bringt Smith beim Stand von 4:3 zwischen sich und den Holländer. Der «Bully Boy» nutzt eine weitere Schwächephase seines Gegners und schnappt sich die nächsten zwei Durchgänge – 6:3. Doch das Zittern beginnt nochmals, Van Gerwen hat die Chance auf 5:6 heranzurücken. Smith kämpft sich im elften Satz vom 0:2 zurück und beendet mit seinem zweiten Match-Dart den Final.
Smith bringt «Ally Pally» zum Kochen
Das wohl grösste Highlight dieser WM ereignet sich im zweiten Satz. Smith wirft den ersten und einzigen 9-Darter an dieser WM. Ihm gelingt es also, mit neun Pfeilen ein Leg zu gewinnen – weniger geht nicht. Der «Ally Pally» steht Kopf, die Fans drehen durch.
Geld bringt dieses Kunststück allerdings keines ein, die PDC schüttet erst bei zwei perfekten Spielen an einer WM den Bonus von 50’000 Pfund (55'000 Franken) aus. So bleibt dem Engländer das Preisgeld von 560'000 Franken für den WM-Titel. Das Unglaubliche: Nur wenige Sekunden zuvor warf Van Gerwen seinerseits den neunten Pfeil am entscheidenden Doppelfeld vorbei. (che)