Weltnummer 1 gedemütigt
«Gaga» Clemens schafft die Sensation an der Darts-WM

Gabriel Clemens ist nicht zu halten. Der Deutsche wirft die Weltnummer 1 Gerwyn Price mit einer fantastischen Leistung aus der WM und steht im Halbfinal.
Publiziert: 01.01.2023 um 22:11 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2023 um 06:09 Uhr
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Gabriel Clemens steht sensationell im Halbfinal der Darts-WM.
Foto: Getty Images
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Cédric HeebRedaktor Sport

«Das wirst du komplett gaga», schreit «Sport1»-Kommentator Basti Schwele ins Mikrofon. Gabriel «Gaga» Clemens wirft Gerwyn Price (37), die Weltnummer 1, mit 5:1 sensationell aus der WM.

Es ist das bisher beste Spiel, das der Deutsche an diesem Turnier gezeigt hat, während Price völlig von der Rolle wirkt. Der Weltmeister von 2021 gewinnt zwar den ersten Satz, hat in der Folge aber nicht den Hauch einer Chance. Der «German Giant» bestraft jeden Fehler des Walisers gnadenlos und zieht schnell auf 3:1 davon.

Clemens: «Es ist geil»

Für den 5. Satz packt Price Lärmschutzkopfhörer aus, doch auch die bringen ihm nichts. Zu schwach ist seine Leistung, zu fehlerhaft sein Spiel. Mit seinem ersten Match-Dart besiegelt Clemens das Aus des grossen Titelfavoriten und sichert sich den Platz im Halbfinal.

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Der 39-jährige gelernte Industriemechaniker schreibt das nächste Kapitel seines WM-Märchens im «Ally Pally». «Es ist geil. Was soll ich sagen, ich kann es noch nicht richtig in Worte fassen», sagt Clemens danach im Interview mit «Sport1»: «Ich bin absolut glücklich.»

Während sich Clemens zurecht über seinen Sieg freut, bläst der eliminierte Price Trübsal. War es gar seine letzte WM? Auf Instagram schreibt er zumindest: «Nicht sicher, ob ich je wieder bei diesem Event spielen werde.»

Van Gerwen überfährt Dobey

Kurzen Prozess macht dagegen Michael van Gerwen (33) mit seinem englischen Kontrahenten Chris Dobey. Gleich mit 5:0 schickt der dreifache Weltmeister den 32-Jährigen nach Hause und steht zum achten Mal in einem WM-Halbfinal.

Van Gerwens Spiel ist von A bis Z makellos, sein Punkteschnitt stark und die Quote auf die Doppelfelder beeindruckend. Nur gerade drei Legs gewinnt Dobey im gesamten Spiel (Van Gerwen 15), feiert dementsprechend jedes, welches er für sich entscheidet. Der Holländer zementiert seinerseits den Favoritenstatus auf den WM-Titel.

Belgier sorgt für historischen Moment

Am Montagabend trifft «Mighty Mike» auf Dimitri van den Bergh. Der Belgier setzte sich am Nachmittag in einem packenden Duell gegen Jonny Clayton mit 5:3 durch.

Der 28-Jährige aus Antwerpen schreibt damit Darts-Geschichte in seiner Heimat. Noch nie stand ein Belgier unter den letzten Vier der Weltmeisterschaft. «Das macht mich unfassbar stolz», sagte er nach dem Spiel im «Sky»-Interview. «Ich bin der ‹Dreammaker› (sein Darts-Spitzname, Anm. d Red.) und ich habe einen Traum.»

So läuft die Darts-WM ab

Die Darts-WM im Alexandra Palace in London ist das einzige grosse Turnier des Jahres, welches im Satz-Modus gespielt wird. Um einen Satz zu gewinnen, muss ein Spieler drei Legs gewinnen, die jeweils von 501 Punkten auf Null gebracht werden müssen.

In den ersten beiden Runden wird «Best of 5» gespielt, was bedeutet, dass ein Spieler drei Sätze gewinnen muss, um weiterzukommen. In Runde 3 und im Achtelfinal werden dann vier Gewinnsätze benötigt. Danach wird im Viertelfinal auf fünf Gewinnsätze gespielt, im Halbfinal auf sechs, bevor es im Final dann darum geht, als Erster sieben Sätze für sich zu entscheiden.

Für den Sieger winkt ein Preisgeld von 500'000 Pfund (rund 560'000 Franken). Der Finalist bekommt umgerechnet etwa 223'000 Franken, für die Halbfinalisten gibts knapp 112'000 Franken. Es ist das best dotierte Turnier des Jahres.

Die Darts-WM im Alexandra Palace in London ist das einzige grosse Turnier des Jahres, welches im Satz-Modus gespielt wird. Um einen Satz zu gewinnen, muss ein Spieler drei Legs gewinnen, die jeweils von 501 Punkten auf Null gebracht werden müssen.

In den ersten beiden Runden wird «Best of 5» gespielt, was bedeutet, dass ein Spieler drei Sätze gewinnen muss, um weiterzukommen. In Runde 3 und im Achtelfinal werden dann vier Gewinnsätze benötigt. Danach wird im Viertelfinal auf fünf Gewinnsätze gespielt, im Halbfinal auf sechs, bevor es im Final dann darum geht, als Erster sieben Sätze für sich zu entscheiden.

Für den Sieger winkt ein Preisgeld von 500'000 Pfund (rund 560'000 Franken). Der Finalist bekommt umgerechnet etwa 223'000 Franken, für die Halbfinalisten gibts knapp 112'000 Franken. Es ist das best dotierte Turnier des Jahres.

Das Halbfinal-Feld komplettiert Michael Smith. Der Weltranglisten-Vierte wurde seiner Favoritenrolle im Duell mit Stephen Bunting gerecht und gewann das englische Duell ebenfalls mit 5:3. Smith erspielte sich einen komfortablen 4:1-Vorsprung, zeigte dann jedoch etwas Nerven und musste seinem Gegner zwei Sätze zugestehen. Den Einzug in die nächste Runde liess er sich dann aber doch nicht nehmen.

Für den «Bully Boy» ist es die dritte Halbfinal-Teilnahme. 2019 und 2022 stiess der 32-Jährige gar in den Final vor, verlor jedoch beide Endspiele. Im ersten Spiel vom Montag spielt er nun gegen Überraschungsmann Clemens um den neuerlichen Final-Einzug.

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