Durch die mittlerweile geltende Nationenregel segeln beim Comeback von Alinghi Red Bull am America’s Cup so viele Schweizer mit wie noch nie – die ganze Bootsbesatzung muss aus dem Land des Teams stammen.
Das gilt auch für die kleinen Klassen beim America’s Cup. Jedes Syndikat, das 2024 in Barcelona um die älteste Sport-Trophäe der Welt segelt, stellt ein Boot für die Kategorien Women (Frauen ab 18 Jahren) und Youth (Nachwuchs, Frauen und Männer von 18 bis 25).
Diese Woche gehen die Selektionen bei den Genfern in die heisse Phase. Zwar siebte Alinghi Red Bull Racing schon im Sommer aus. Bei Camps in Hilterfingen BE, Brunnen SZ und Genf wurde die Auswahl von 91 Bewerberinnen und Bewerbern zunächst auf 69 und dann auf 20 runtergefahren.
Das «Who is Who» der Schweizer Segelszene
Diese 20 sind jetzt im Selektionsfinal dabei. Unter den neun Frauen und elf Männern wimmelt es von EM- und WM-Medaillengewinnern, Olympioniken und Schweizer Toptalente. Maud Jayet (27) zum Beispiel hat die Quali für Paris 2024 schon auf sicher. Doch sie will auch in die Sechser-Crew für den kleinen America’s Cup. Wie alle 20.
Aber bald platzen einige der grossen Segler-Träume. Mindestens acht Selektionsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind nächstes Jahr nur Zuschauer. Von den neun Frauen können vier auch für das Youth-Team selektioniert werden.
Auch ein Doppeleinsatz einer Seglerin wäre denkbar. Doch Teamboss Hans-Peter Steinacher spricht gleichwohl von einem Dutzend, das Alinghi Red Bull Racing selektionieren wird. «Unser Ziel ist es, die zwölf Athleten zu finden, die ein totales Commitment an den Tag legen, gewinnen zu wollen.»
Diese Woche kämpfen die Kandidatinnen und Kandidaten auf dem katalanischen Mittelmeer in sogenannten 69F-Foiling-Booten um das America’s-Cup-Ticket. Aber auch an Land in der Alinghi-Basis: Im Simulator und im Kraftraum sowie auch in Gesprächen mit der Jury wird ein letztes Mal ausgesiebt.
In der zweiten Oktober-Hälfte entscheiden die Genfer Bosse dann definitiv über die Besatzungen der Youth- und Women-Teams.