Der Schweizer Rekordhalter über 100 m und 200 m wurde im Sommer 2022 von der Disziplinarkammer des Schweizer Sports wegen eines Anabolika-Missbrauchs verurteilt. Da sich diese Instanz ein Jahr für die Begründung des Urteils Zeit liess, hätte Alex Wilson (33) erst ab Mitte September 2023 wieder juristisch aktiv werden können. Der in Jamaika gross gewordene Basler, der stets seine Unschuld beteuerte, liess aber die Frist beim CAS ungenutzt verstreichen, berichtet CH Media.
Entweder sahen Wilsons Anwälte in der detaillierten Urteilsbegründung keinen erfolgversprechenden Ansatz für den Rekurs bei der höchsten Instanz im Sport, oder Wilson scheute die Kosten. Der Redaktor von CH Media, der in diesem Fall sehr aufwendig recherchierte, konnte mit dem Athleten keinen Kontakt aufnehmen. Wilson ist abgetaucht.
Tatsächlich scheint ihn aktuell keiner zu finden. Wilsons Aufenthaltsort ist nicht bekannt, ausserdem funktioniert seine Mobiltelefonnummer nicht mehr.
Vierjährige Sperre ist rechtskräftig
Da weder der Sprinter noch die Welt-Antidoping-Agentur (Wada) oder die Antidoping-Abteilung des internationalen Leichtathletik-Verbandes (Athletics Integrity Unit) das Urteil anfechten, sind die vier Jahre Sperre, ausgesprochen von der Disziplinarkammer des Schweizer Sports, rechtskräftig. Gemäss CH Media wird auf Wilson nun noch ein zweites Verfahren wegen des möglichen Erwerbs von Anabolika, EPO und Wachstumshormonen zukommen. Eine Rückkehr in den Spitzensport ist somit praktisch ausgeschlossen.
Der 33-Jährige stand als Sportler in den Jahren 2018 mit EM-Bronze über 200 m und 2019 mit den noch gültigen Schweizer Rekorden über 100 m (10,08) und 200 m (19,98) im Zenit. Zum Knall kam es an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio. Das CAS verhinderte mit einer provisorischen Sperre den Start des Schweizers in Japan. (SDA/sbe)