Textnachrichten wurden ihm zum Verhängnis
Olympia-Halbfinalist erhält Dopingsperre

Der nigerianische Sprinter Divine Oduduru (27) hat wegen Dopingverstössen eine mehrjährige Sperre aufgebrummt bekommen. Sein Fall ist das Ergebnis einer Kettenreaktion.
Publiziert: 13.10.2023 um 13:18 Uhr
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Der nigerianische Sprinter Divine Oduduru hat eine vierjährige Sperre erhalten.
Foto: keystone-sda.ch

Der nigerianische Sprinter Divine Oduduru (27) hat wegen zwei Dopingverstössen eine vierjährige Sperre kassiert. Die Entscheidung verkündete die Athletics Integrity Unit (AIU) am Donnerstag. Oduduru war im Besitz von verbotenen Substanzen und hat diese an Sportanlässen versucht anzuwenden. 

Der Fall ist das Ergebnis einer Kettenreaktion mit dem Ursprung beim Sporttherapeuten Eric Lira (43). Der US-Amerikaner bekannte sich im Mai 2023 schuldig, weil er vor den Olympischen Spielen in Tokio verbotene leistungssteigernde Medikamente an Athleten verkauft haben soll – unter anderem an den gesperrten Schweizer-Sprinter Alex Wilson (33). Eine Verurteilung Liras steht noch aus. 

Behörden nehmen Ermittlungen auf

Doch wie ist nun Oduduru ins Visier der Justiz geraten? Der Grund heisst Bessling Okagbare (35). Die nigerianische Sprinterin – inzwischen für elf Jahre gesperrt – ist eine der ersten Kundinnen des Sporttherapeuten gewesen. 2020 wurde sie bei einem Dopingtest ausserhalb der Wettkampfzeit in der Slowakei auf eines seiner Medikamente, ein Wachstumshormon, positiv getestet. 

Anschliessend beschlagnahmte die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde nach ihrer Heimreise in die USA ihr Handy. Darauf fand das FBI «hoch belastende Text- und Sprachnachrichten» mit Lira. Darin habe Okagbare Lira gebeten – im Auftrag von Oduduru – verbotene Substanzen zu beschaffen. Mit dieser Erkenntnis wurde daraufhin die Wohnung von Oduduru in Florida durchsucht. Dort entdeckten die Behörden schliesslich diverse verbotene Substanzen. 

Auf der Bahn feierte Oduduru seine grössten Erfolge bei den Afrikameisterschaften, wo er eine Gold- und zwei Silbermedaillen gewonnen hat. Vor seinem Vergehen erreichte er zudem bei den Olympischen Spielen in Tokio den 200-Meter-Halbfinal. Dazu hält er den nigerianischen Rekord über 200 Meter (19,73). (men)

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