Jetzt wirds noch enger für Alex Wilson
Doping-Dealer spricht in Geständnis über «Schweizer Athlet»

In New York packt der texanische Heilpraktiker Eric Lira über seine Dopingmachenschaften in der Leichtathletik aus – keine guten Neuigkeiten für den Schweizer Alex Wilson.
Publiziert: 12.05.2023 um 14:36 Uhr
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Alex Wilson: Sein mutmasslicher Doping-Dealer packte vor einem Gericht in New York aus.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es ist ein seltener Einblick, wie offenbar zwischen einem Doping-Lieferanten und seinem Kunden aus der Leichtathletik kommuniziert wird. Nämlich via verschlüsselte Nachrichtendienste. So steht es in der offiziellen Pressemitteilung eines Gerichts in New York.

Dort hatte Eric Lira ein Geständnis abgelegt, um die öffentliche Verhandlung vor Gericht zu vermeiden. Der texanische Heilpraktiker geriet ins Visier der US-Justiz, weil er die nigerianische Weltklassesprinterin Blessing Okagbare (34) und weitere Athleten mit Dopingmitteln versorgt haben soll.

Tipps für den Fall eines positiven Tests

Einer davon muss nach menschlichem Ermessen der Schweizer Sprinter Alex Wilson (32) sein. Wilson hatte den Kontakt zum Amerikaner zugegeben, stritt allerdings ab, dass es bei der Zusammenarbeit um illegales Doping ging.

Doch gemäss des publizierten Geständnisses habe Lira via verschlüsselte Nachrichten mit «einem Schweizer Athleten» über den Gebrauch von Wachstumshormonen und EPO kommuniziert. Zudem packt Lira auch aus, dass er seinen Kunden angewiesen habe, im Falle eines positiven Tests alles auf kontaminiertes Fleisch zu schieben. Wie das Wilson dann 2021 auch tat.

Gegen Wilson läuft bereits ein zweites Verfahren

Mit diesem pikanten Schriftstück aus Manhattan wirds für Wilson noch enger. Denn gegen den bereits für vier Jahre gesperrten Basler wird schon seit längerem in einem zweiten Verfahren ermittelt. Da drohen Wilson sogar weitere acht Jahre Sperre.

Die Dopingjäger sind dran, für das zweite Verfahren belastendes Material gegen Wilson zu sammeln. Liras Aussagen vor Gericht dürften dabei jetzt zum zentralen Element werden.

Lira liefert seinen Schweizer Kunden mit dem Geständnis wohl definitiv ans Messer. Doch er selber kann durch die Kooperation mit den Behörden seine Strafe massiv reduzieren. Ihm drohten in den USA bis zu zehn Jahren Haft.

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