Weltklasse Zürich bedroht?
Neue Meetings sorgen für Leichtathletik-Revolution

In der Leichtathletik bahnen sich spektakuläre Neuerung an: Zwei neue Event-Formate könnten ab 2025 die etablierte Diamond League herausfordern.
Publiziert: 20.06.2024 um 19:45 Uhr
|
Aktualisiert: 20.06.2024 um 20:20 Uhr
1/5
Shacarri Richardson jubelt 2023 über den 100-Meter-Sieg in Zürich: Wird die Amerikanerin künftig an den neuen Leichtathletik-Events statt in der Schweiz starten?
Foto: imago/Chai v.d. Laage
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es kracht und knallt in der Leichtathletik-Szene. In wenigen Tagen tauchen gleich zwei neue, spektakuläre Event-Formate auf, die das Zeug haben, an der etablierten Struktur mit der Diamond League als Topserie zu rütteln.

Glänzen die Diamanten, zu denen auch Weltklasse Zürich gehört, bald nicht mehr so sehr? Da ist einerseits die «Ultimate Championship» von World Athletics. Eine neue Form des Saisonfinals, bei dem in Nicht-WM-Jahren die Besten der Besten aufeinandertreffen sollen und einen Preisgeldtopf von umgerechnet 8,9 Mio. Franken unter sich ausmachen werden. Erstmals gehts bei der Ultimate Championship vom 11. bis 13. September 2026 in Budapest um die Wurst.

Superstar Johnson lanciert Läufer-Serie

Und dann ist da noch «Grand Slam Track». Hinter dieser neuen Serie – nur für Sprinter und Läufer bis 5000 Metern Renndistanz – steht unter anderem Leichtathletik-Legende Michael Johnson (56). Die Eckdaten: Start ab 2025 mit vier Events pro Jahr, zwei davon in den USA. Genaue Orte stehen noch nicht fest. Gesamthaftes Preisgeld: 11,2 Mio. Franken. «Wir revolutionieren die Landschaft der Lauf-Events», posaunt Johnson schon mal.

Gleich zwei neue Spektakel-Formate mit verlockenden Preisgeldern – ziehen die Leichtathletik-Stars künftig die neuen Serien anstelle eines Starts in Zürich vor? «Wir haben keine Sorge, unseren Stellenwert einzubüssen. Die neuen Ideen klingen interessant und wir sind gespannt, wie sie sich in der Umsetzung bewähren werden», sagt Christoph Joho zu Blick.

Intensiver Kontakt zwischen Diamond League und World Athletics

Joho ist Co-Meeting-Direktor von Weltklasse Zürich und steht als Vizepräsident der Diamond League auch für die etablierte Weltserie ein: «Die Wanda Diamond League ist seit 2010 die höchste internationale Meetingserie und das Rückgrat der internationalen Spitzenleichtathletik. Über 1000 Athlet:innen erhalten jährlich die Möglichkeit, Wettkämpfe auf höchstem Niveau zu bestreiten. Weltklasse Zürich selbst hat eine bald hundertjährige Tradition, die besten Leichtathletik-Stars vor ausverkauftem Haus nach Zürich zu holen.»

Joho schildert, dass es intensiven Kontakt gibt, dass die Termine sich künftig ergänzen statt konkurrenzieren sollen: «Speziell für die Ultimate Championship ist die Diamond League im Austausch mit dem Partner World Athletics, um eine starke Verbindung zwischen den Championships und der Serie zu schaffen und die Formate noch enger miteinander zu verknüpfen.»

Für 2024 bleibt jedenfalls alles noch beim Alten. Weltklasse findet am 5. September als zweitletzter Diamond-League-Saisonevent statt.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?