Eliud Kipchoge ist in Berlin zu seinem nächsten Weltrekord gestürmt. Der 37-jährige Kenianer läuft die 42,195 Kilometer am Sonntag in 2:01:09 Stunden, für die bisherige Bestmarke sorgte Kipchoge 2018 an gleicher Stelle in 2:01:39 Stunden. Zuerst sieht es so aus, als könnte er als erster Läufer in einem offiziellen Rennen die Zwei-Stunden-Marke unterbieten.
Vor drei Jahren blieb der zweimalige Olympiasieger in Wien als erster Mensch unter zwei Stunden über die klassische Distanz. Da dieser Lauf allerdings nicht öffentlich war und unter Laborbedingungen stattfand, gilt die Zeit von 1:59:40 Stunden nicht als Weltrekord.
Von Beginn weg auf Weltrekord-Kurs
Nach etwas Regen in der Nacht sind diesmal die äusseren Bedingungenbeim Start um 9.15 Uhr in Berlin mit stark bewölktem Himmel, milden Temperaturen und kaum Wind sehr günstig. Geführt von seinen Tempomachern, schlägt Kipchoge von Beginn an ein Weltrekord-Tempo an. Er liegt nach einem Drittel der Distanz schon 40 Sekunden unter der bisherigen Bestmarke.
Nur der äthiopische Aussenseiter Andamlak Belihu kann folgen, Vorjahressieger Guye Adola – ebenfalls aus Äthiopien – dagegen nicht.
Kipchoge gegen die Uhr
An der Halbmarathon-Marke kommt das Führungsduo hinter den Tempomachern nach schier unglaublichen 59:51 Minuten vorbei. Der letzte Helfer steigt schon wenig später aus, nach gut 25 Kilometern setzt sich Kipchoge von Belihu ab. Er läuft fortan nur noch gegen die Uhr. Ganz kann er das Tempo der ersten Hälfte vor Hunderttausenden von Zuschauern entlang der Strecke nicht halten, trotzdem unterbietet er den bisherigen Rekord um eine halbe Minute.
Für Kipchoge ist es der insgesamt vierte Erfolg beim Berlin-Marathon. Damit ist er mit dem Äthiopier Haile Gebrselassie Rekordsieger beim grössten deutschen City-Lauf. Gebrselassie siegte dort von 2006 bis 2009 und lief dabei ebenfalls zwei Weltrekorde.
Insgesamt meldeten sich rund 45'000 Läuferinnen und Läufer für das Rennen durch die Berliner Innenstadt an. (SDA)