Aufregende Szenen vor dem Stadion an der Leichtathletik-WM in Budapest: Ein Golfcart holt 100-Meter-Weltmeister Noah Lyles (26) und sein Konkurrent Andrew Hudson (26) beim WM-Trainingszentrum für das 200-Meter-Halbfinal ab. Auf dem Weg Richtung Stadion prallt ihr und ein anderer Golfcart kurz vor der Ankunft zusammen.
Glassplitter fliegen durch die Luft. Ein Wettkampf-Mitarbeiter wird aus dem Golfcart geschleudert – steht aber selbständig wieder auf. Lyles bleibt unversehrt. Hingegen verletzt sich Hudson am rechten Auge: «Ich hatte Glassplitter im rechten Auge.» Der Jamaikaner beklagt Sehschwierigkeiten. «Jedes Mal, wenn ich mein Auge öffne, ist alles ziemlich verschwommen», sagt Hudson.
Starteinsatz infrage gestellt
Ein Arzt entfernt einige Glassplitter aus Hudsons Auge. Der Jamaikaner wird gefragt, ob er trotzdem laufen könne. Wenn nicht, hätte er wohl seinen Startplatz verloren. «Ich habe so hart gearbeitet, um hier zu sein, also dachte ich, ich würde es zumindest versuchen.» Trotz des Schreckensmoments ist Hudson im Nachgang dennoch zum Scherzen aufgelegt: «Vielleicht gehe ich das nächste Mal lieber zu Fuss.»
Wegen des Vorfalls verzögert sich der 200-Meter-Halbfinal um 30 Minuten. Kurz vor dem Start ist den Athleten nichts mehr anzumerken. Der US-Amerikaner Noah Lyles legt eine Machtdemonstration hin. Triumphiert mühelos in 19,76 Sekunden. Hudson rennt als 5.-Platzierter über die Ziellinie. Demnach wäre er ausgeschieden, doch die Kampfrichter lassen ihn nachträglich in den Final einziehen. Bis dahin wird er sich weiter behandeln lassen.
«Sie haben das meiste Glas herausgeholt. Jetzt muss ich zurück und es ansehen lassen, um sicherzugehen, dass es in Ordnung ist. Mein Auge ist im Moment ziemlich trübe. Ich tue mein Bestes», sagt der Jamaikaner. Mittlerweile heisst es zudem, dass das Organisationskomitee den Vorfall untersucht und die Transportverfahren überprüft.