Mehrkampf-Spitzenduo gerät vor Götzis-Hit ins Schwärmen
Welche Qualität Ehammer gerne von Kälin hätte

Mit dem internationalen Mehrkampf-Meeting in Götzis (Ö) steigt am Wochenende die neben Olympia in Paris wohl bedeutendste Leistungsschau der Leichtathletik-Alleskönner. Mittendrin in der Weltspitze auch Annik Kälin und Simon Ehammer. Das sagen sie übereinander.
Publiziert: 17.05.2024 um 17:38 Uhr
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Jetzt läuft die Freiluftsaison! Annik Kälin – hier bei der Hallen-Schweizer-Meisterschaft im Februar in St. Gallen.
Foto: keystone-sda.ch
Carl Schönenberger und Simon Strimer

Da ist Annik Kälin (24), die Siebenkämpferin aus dem Bündner Rheintal. 2022 bei der EM in München gelingt ihr mit dem Gewinn der Bronzemedaille der bisher grösste Coup ihrer Karriere. Die 6515 Punkte gelten auch aktuell als Schweizerrekord. Zuletzt hat sie sich im März bei der Hallen-WM in Glasgow mit den weltbesten Weitspringerinnen gemessen, mit 6,75 m ihren Landesrekord nur um einen Zentimeter verpasst und Rang 5 belegt.

Da ist auch Simon Ehammer (24), der Appenzeller Zehnkämpfer. Seines Zeichens seit Anfang März in Glasgow Hallen-Weltmeister im Siebenkampf, 2022 in München EM-Zweiter im Zehnkampf mit dem Landesrekord von 8468 Punkten. 2023 wurde er in Eugene sogar WM-Dritter bei den Weitspringern, sein Bestwert sind die 8,45 m von 2022 in Götzis.

Diese Qualität hätte auch Ehammer gerne

Ehammer: «Es ist wohl Zufall, dass Annik und ich mit Jahrgang 2000 gleich alt sind. Und dass wir im Mehrkampf fast die gleichen Trümpfe ausspielen können. Wir sind ähnliche Athleten-Typen, stark im Weitsprung und in den Sprints. Annik ist wie ich schnellkräftig und spritzig. In den Würfen haben wir beide sicher noch Steigerungspotenzial. Worauf ich ein bisschen neidisch bin, ist, dass Annik im abschliessenden 800er des Siebenkampfs sogar noch Plätze gut machen kann.» Für Ehammer ist der 1500er eher eine Qual.

Auch Kälin hält mit Komplimenten an Ehammer nicht zurück: «Mit den 100 Metern und dem Weitsprung kann er gleich mit zwei seiner stärksten Disziplinen in den Zehnkampf steigen. Danach ist er für die beiden Wettkampftage sofort richtig im Flow.» Bei ihr sei das nun schwieriger: «Als zweite Disziplin nach den Hürden folgt der Hochsprung. Das ist momentan wegen Kniebeschwerden meine Sorgen-Disziplin. Deshalb versuche ich, in Götzis so wenige Hochsprung-Versuche zu machen wie möglich, um die Schmerzen im Knie nicht stärker werden zu lassen.»

Es gibt einen wichtigen Unterschied

Bei Ehammer erwähnt Kälin noch, dass er gut die Zuschauer mit sich reissen kann. Wie er mit den Leuten im Stadion interagiert. Klar habe auch sie Freude während eines guten Mehrkampfs. Das sieht man beim Zuschauen von aussen weniger.

Einen wichtigen Unterschied hebt Ehammer hervor: «Ich habe nach meiner Berufslehre als Sportartikelverkäufer zwar auch kurz im erlernten Job gearbeitet, mich dann aber schnell entschieden, Leichtathletik-Profi zu werden. So bleibt mir sicher mehr Zeit und Flexibilität fürs Training. Annik dagegen bewältigt neben dem Sport noch ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin. Wie sie das beides unter einen Hut bringt und im Sport doch Erfolg hat, davor habe ich grossen Respekt.»

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