Olympia ist neben der Fussball-WM der grösste Sportevent der Welt. Es wäre sehr naiv zu glauben, dass es dabei nicht um Geld geht. Organisierende Städte und Länder werfen Milliarden auf, um Spiele durchzuführen. Sponsoren zahlen Hunderte Millionen, um exklusiv dabei zu sein. Die TV-Rechte, die das IOC verkauft, werfen ebenso Unsummen ab.
Nun bekommen die Pariser Olympiasieger in der Leichtathletik von World Athletics eine Prämie von umgerechnet 45’600 Franken.
Das sind rund 2,2 Millionen, die der internationale Leichtathletikverband aus dem IOC-Topf direkt als Preisgeld an seine Siegerinnen und Sieger weitergibt. Ist das ein Verrat an den olympischen Werten, wonach die Spiele mehr sind als ein x-beliebiger Wettkampf, wo man dem Preisgeld nachjagt? Von wegen.
Die Goldprämie ist eine prima Idee. Ebenso der Plan, in Los Angeles 2028 auch Silber und Bronze-Prämien auszuschütten. Nicht, um die Motivation zu steigern, die ist an beim Highlight Olympia ohnehin so hoch wie nie. Doch es sind am Ende die Sportlerinnen und Sportler selbst, die Olympia zum ganz grossen Event machen. Ihre Leistungen sind der Kern der Milliardenmaschinerie Olympia – also sollen sie durchaus auch monetär belohnt werden.
Zumal es sich hier um die Leichtathletik handelt, in der es in Paris auch Siegerinnen und Sieger geben wird, die womöglich aus bitterarmen Verhältnissen der Karibik oder Afrika stammen und die so für den riesigen Aufwand nicht nur emotional, sondern eben auch finanziell einen neuen Status erhalten. Verdientermassen.