Innert Sekunden ändert sich bei Sha'Carri Richardson (23) in Budapest die Stimmung. Da wird an der Pressekonferenz nach ihrem Gold-Coup über 100 Meter herzhaft gelacht und dann verfinstert sich plötzlich die Miene der US-Amerikanerin.
Der Grund hierfür: Journalist Jonathan Gault vom Fachportal Letsrun.com stellt der neuen Weltmeisterin seine Frage, die lautet: «2022 hatten Sie eine harte Saison, Sie verpassten sogar die Halbfinals an den US-Trials. Was haben Sie auf und abseits der Bahn gemacht, damit es hier zum WM-Titel gereicht hat?»
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«Ja, ich habe es 2022 nicht ins Team geschafft, das hätten Sie nicht erwähnen müssen», beginnt Richardson ihre Antwort. «Der Unterschied im Vergleich zu damals ist: Mir ist es gelungen, weiter an mich zu glauben. Ich bin auf dem Boden geblieben. Um mich herum habe ich Menschen, die sich um mich kümmern. Ich ignoriere all den Lärm, ich ignoriere Medien wie Sie.» Ein Frontalangriff, der sitzt.
Im Saal lachen einige Personen und applaudieren deswegen. Danach ist die Fragerunde zu Ende. Richardson verlässt gemeinsam mit den beiden Jamaikanerinnen Shericka Jackson (29/Silber) und Shelly-Ann Fraser-Pryce (36/Bronze) den Saal.
«Das war eine faire und angemessene Frage», schreibt Scott Cacciola von «The New York Times» via X (vormals Twitter). «Und die ‹Reporter›, die über die gereizte Antwort lachten und applaudierten, sind eine Peinlichkeit» (yap)