Auf einen Blick
- Nun legen die Kambundjis auch international los
- Kambundji-Schwestern treten international auf, Mujinga muss Starts dosieren
- Schweizer Athleten absolvieren drei Wettkämpfe in 29 Tagen: SM, Hallen-EM, WM
Auch wenn es im Freien noch eiskalt ist, geben die Leichtathletik-Stars schon Gas – einfach noch drinnen in der Halle. Die Indoor-Saison nimmt Fahrt auf.
Jetzt treten auch die Kambundji-Schwestern ins internationale Rampenlicht. Sprint-Königin Mujinga (32) und Hürden-Star Ditaji (22) messen sich am Samstag im polnischen Lodz. Eine Woche darauf folgt für beide Torun (Pol). Ditaji macht sogar den internationalen Hattrick, startet dazwischen in Liévin im Norden Frankreichs. Drei Rennen in acht Tagen!
Bald gilt: EM, dann direkt WM
Es ist ein Vorgeschmack auf den verrückten März, wo EM und WM innerhalb von zweieinhalb Wochen stattfinden. Die Kambundjis wollen bei beiden dabei sein und kurz davor auch die Schweizer Meisterschaften in St. Gallen bestreiten. Ein spezieller Umstand führt zur grossen Dichte an Titelkämpfen: Die Hallen-WM in China hätte bereits 2020 stattfinden sollen, wurde aber wegen Corona stets verschoben. Die frisch gebaute Halle in der Millionenstadt Nanjing wartet immer noch. Die Limite dafür haben die Schwestern im Januar in Magglingen schon geknackt.
Die Devise lautet also: «Vollgas Hallensaison!» Das sagt Florian Clivaz (30), Trainer des letzten Jahrs in der Schweizer Leichtathletik und Lebenspartner von Mujinga Kambundji. Er coacht auch Ditaji und Sprinter William Reais (25), der ebenfalls in Polen starten wird.
«Man spürt den Altersunterschied zwischen ihnen»
Speziell die 32-jährige Mujinga Kambundji muss aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Die Hallen-Weltmeisterin von 2022 kann nicht mehr einfach nach Belieben starten. «Wir merken, wir müssen vorsichtiger sein. Man spürt den Unterschied von zehn Jahren zu ihrer jüngeren Schwester. Während Ditaji die Wettkampfhärte braucht, um richtig fit zu werden, müssen wir mit Mujinga gezielter arbeiten und die Starts dosieren», erklärt Clivaz. So ist zu erklären, dass nächste Woche nur Ditaji den Frankreich-Abstecher macht.
Die dosierte Planung könnte übrigens auch Auswirkungen auf die neue Schweizer Frauen-Sprintstaffel haben. Diese hat seit kurzem einen neuen Cheftrainer: Kim Beytrison (32). Die Frage steht im Raum: Ist Mujinga Kambundji zum Start in den neuen Olympia-Zyklus noch dabei, oder gibt es frischen Wind? (Blick berichtete). Dass sie die Starts noch besser dosieren muss, spricht nicht für regelmässige Staffeleinsätze. Dass sie sporadisch dabei sein könnte, zum Beispiel beim grossen WM-Highlight im September in Tokio, ist dennoch nicht ausgeschlossen.
Ehammer und Moser international schon siegreich
Nicht nur die Kambundjis sind heiss darauf, sondern andere Schweizer Aushängeschilder. Simon Ehammer (24), Angelica Moser (27), Annik Kälin (24) zum Beispiel – auch sie planen mit allem: Schweizer Meisterschaft, Hallen-EM und -WM in nur 29 Tagen. Und sie haben international schon vorgelegt: Ehammer hat den Mehrkampf in Aubière (Fr) gewonnen, Stabhochspringerin Moser in Luxemburg und Caen (Fr).