Es war ein Hilferuf. Als Sprinter William Reais (25) an den Olympischen Spielen im Vorlauf Letzter wird, sagt er danach bei SRF: «Ich bin einfach nur kaputt.» Der schnelle Mann aus Chur schildert nach der Enttäuschung über 200 Meter, dass er von seinem Körper rätselhafte Signale erhalte, auf gute Tage seien in den Wochen vor Paris auf unerklärliche Weise schlechte gefolgt. Reais: «Vielleicht muss ich mich mal eingehend untersuchen lassen.»
Zum Hoffnungslauf am Tag nach der Vorlauf-Enttäuschung tritt Reais gar nicht mehr an. Er taucht ab. Keine Posts auf Social Media, keine neue Podcast-Aufnahme mit Hürdenkumpel Jason Joseph, keine Starts, nichts. Den Nimbus als schnellster Schweizer des Jahres muss er nach den Spielen mit Timothé Mumenthaler (21) teilen, der Genfer 200-Meter-Europameister läuft in Langenthal die 100 Meter wie Reais an der SM in 10,26 Sekunden.
Reais startet gegen Olympiasieger Tebogo
Doch nun ist Reais plötzlich wieder da. Bei der grossen Diamond-League-Show an der Athletissima in Lausanne mit insgesamt zehn Olympiasiegern steht auch die Churer Frohnatur an der Startliste. Wie auch Mumenthaler bestreitet er die 200 Meter gegen Olympia-Sieger Letsile Tebogo (21) aus Botswana.
Reais ist nach dem Paris-Niederschlag wieder erholt und einsatzfähig, wie Manager Lukas Wieland bestätigt. Wie schnell die Beine des Churers sind, wird sich aber erst zeigen.
Neben Reais sind eine ganze Reihe weiterer Schweizer Olympioniken heiss darauf, sich nach den Auftritten im Stade de France wieder in der Heimat zu präsentieren.
Kambundji-Schwestern treffen auf Olympia-Hochkaräter
Mujinga Kambundji trifft über 100 Meter auf drei Kolleginnen aus dem Paris-Final – Marie-Josée Ta Lou-Smith, Daryll Neita, Tia Clayton. Dazu ebenfalls am Start: Briten-Rakete Dina Asher-Smith und Deutschlands Staffel-Bronze-Heldin Gina Lückenkemper. Als Olympia-Sechste hatte die Bernerin Clayton und Ta Lou-Smith besiegt.
Ab 20.12 Uhr brennt in Lausanne die Bahn. Das 800-Meter-Rennen der Männer kann zum grossen Hit des Abends werden. Der Grund: Vom schnellen Olympia-Rennen tauchen fünf Paris-Finalisten auch in Lausanne auf. Darunter mit Emmanuel Wanyonyi aus Kenia und Marco Arop aus Kanada die Gold- und Silber-Abräumer. Mit dem Amerikaner Bryce Hoppel, dem Spanier Mohamed Attaoui und dem Franzosen Gabriel Toual sind zudem die Olympia-Ränge vier bis sechs mit dabei.
Wanyonyi siegte mit persönlicher Bestzeit von 1:41,19 min – der Weltrekord stammt aus dem Jahr 2012, steht bei 1:40,91 min und gehört Kenia-Legende David Rudisha. Wird dieser in Lausanne abgelöst? Ohne kraftraubende Vorläufe, mit konservierter Paris-Topform und ohne die taktischen Fesseln eines Olympia-Rennens liegt mit Wanyonyi und Co. ein Weltrekord in der Luft.
Ab 20.12 Uhr brennt in Lausanne die Bahn. Das 800-Meter-Rennen der Männer kann zum grossen Hit des Abends werden. Der Grund: Vom schnellen Olympia-Rennen tauchen fünf Paris-Finalisten auch in Lausanne auf. Darunter mit Emmanuel Wanyonyi aus Kenia und Marco Arop aus Kanada die Gold- und Silber-Abräumer. Mit dem Amerikaner Bryce Hoppel, dem Spanier Mohamed Attaoui und dem Franzosen Gabriel Toual sind zudem die Olympia-Ränge vier bis sechs mit dabei.
Wanyonyi siegte mit persönlicher Bestzeit von 1:41,19 min – der Weltrekord stammt aus dem Jahr 2012, steht bei 1:40,91 min und gehört Kenia-Legende David Rudisha. Wird dieser in Lausanne abgelöst? Ohne kraftraubende Vorläufe, mit konservierter Paris-Topform und ohne die taktischen Fesseln eines Olympia-Rennens liegt mit Wanyonyi und Co. ein Weltrekord in der Luft.
Kambundjis Schwester Ditaji startet in ihrer Hürdensprint-Disziplin und hat gewaltige Konkurrenz auf den Nebenbahnen. Obwohl sie in Paris die Quali für den Final über 100 Meter Hürden verpasste, wird Kambundji auf der Pontaise echtes Final-Feeling kriegen. Fünf Finalistinnen starten in Lausanne, darunter Silber-Gewinnerin Cyréna Samba-Mayela und Jasmine Camacho-Quinn. Und im Männer-Weitsprung versucht Simon Ehammer einmal mehr, dem griechischen Ausnahmekönner Miltiadis Tentoglou eins auszuwischen.