Verzicht, verletzt oder Quali verpasst
Olympia findet ohne diese Athleten statt

Die besten Athleten der Welt nehmen an den Olympischen Spielen teil. Und doch fehlt das eine oder andere Aushängeschild. Auch aus der Schweiz.
Publiziert: 23.07.2024 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2024 um 10:38 Uhr
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In Paris fehlen einige namhafte Sportlerinnen und Sportler.
Foto: imago/Nordphoto

Die Olympischen Spiele sind der Traum eines jeden Sportlers. Jeder möchte an diesen Wettkämpfen teilnehmen, doch nicht alle dürfen oder können. Denn für die Teilnahme müssen nicht nur Selektionskriterien erfüllt werden, man muss auch von seiner Nation aufgeboten werden. Die Plätze bei Olympia sind beschränkt. Das bekommen in diesem Jahr etwa die Schweizer Mountainbikerinnen zu spüren.

In Tokio haben sie einen sensationellen Dreifachsieg gefeiert, in Paris werden zwei der drei Medaillengewinnerinnen fehlen. Linda Indergand (31, Bronze) wurde nicht selektioniert. Olympiasiegerin Jolanda Neff (31) hätte starten dürfen, sie muss aus gesundheitlichen Gründen verzichten. Und sie ist nicht der einzige Schweizer Rad-Star, der in Paris fehlt. Auch Marlen Reusser (32) muss aus gesundheitlichen Gründen passen. Marc Hirschi (25) hingegen hatte bei den Selektionen das Nachsehen gegenüber Stefan Küng (30) und Stefan Bissegger (25). Und kommt letztlich doch zum Einsatz in Paris. Weil Bissegger aufs Strassenrennen verzichtet, rückt Hirschi nach.

Schöner Abwesenheitsgrund von Bencic

Mit Joana Mäder (32) und Anouk Vergé-Dépré (32) verpassen weitere Tokio-Medaillengewinnerinnen die Spiele. Das Beachvolleyball-Duo musste ebenfalls zwei anderen Teams den Vortritt lassen. Aus einem besonders schönen Grund tritt Belinda Bencic (27) nicht zur Titelverteidigung an. Die Tennisspielerin ist im April Mami geworden.

Pech hatte hingegen Benjamin Gischard (28). Der Captain der Schweizer Kunstturner hat sich im Training verletzt und kann deswegen nicht teilnehmen. Gar nicht erst die Quali geschafft haben Wasserspringerin Michelle Heimberg (24) und Ruderin Jeannine Gmelin (34).

Sturz wird Titelverteidigerin zum Verhängnis

Dieses Schicksal teilen sie mit internationalen Stars. Der frühere Stabhochsprung-Weltrekordhalter und Olympiasieger 2012 Renaud Lavillenie (37, Fr) hat die Quali-Hürde nicht übersprungen und verpasst seine Heim-Spiele.

Titelverteidigerin Athing Mu (22, USA) stürzte bei den Trials im 800-m-Lauf und hat deswegen keinen Startplatz in Paris. Auch Diskus-Weltmeisterin Laulauga Tausaga (26, USA) bleibt in den Trials hängen. Der fünffache NBA-All-Star Luka Doncic (25) scheiterte mit Sloweniens Basketballern ebenfalls in der Qualifikation.

Fünf Olympiagoldmedaillen hat die jamaikanische Sprinterin Elaine Thompson-Herah (32) schon zu Hause, eine weitere kommt in diesem Jahr nicht dazu. Wegen einer Achillessehnenverletzung bleibt sie Paris fern. Aus dem gleichen Grund muss Dreisprung-Titelverteidigerin Yulimar Rojas (28) aus Venezuela passen.

Der zweifachen Bahnrad-Olympiasiegerin Katie Archibald (30, Gb) wird ein Fehltritt im Garten zum Verhängnis. Sie ist über eine Stufe gestolpert und hat sich dabei den Knöchel ausgerenkt, Schien- und Wadenbein gebrochen und zwei Bänder vom Knochen gerissen. Spital statt Olympia heissts auch bei Zehnkämpfer Pierce LePage (28, Ka). Er muss sich wegen eines Bandscheibenvorfalls einer Operation unterziehen.

Zahlreiche Verzichte in Tennis und Rad

Gleich mehrere namhafte Absenzen hat das Tennis-Turnier zu beklagen. Dominic Thiem (30, Ö) hat keine Wildcard bekommen, Emma Raducanu (21, Gb) hat ihre abgelehnt. Ausserdem verzichten Aryna Sabalenka (26, Blr), Ons Jabeur (29, Tun) freiwillig auf eine Teilnahme, während Hubert Hurkacz (27, Pol) und Marketa Vondrousova (25, Tsch) von Verletzungen dazu gezwungen werden. Petra Kvitova (34, Tsch) fehlt, weil sie wie Bencic kürzlich Mami geworden ist.

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Auch beim Radrennen der Männer fehlen einige grosse Namen. Tadej Pogacar (25, Slo), Primoz Roglic (34, Slo) und Jonas Vingegaard (27, Dä) gönnen sich lieber eine Pause. Titelverteidiger Richard Carapaz (31) hingegen wurde nicht selektioniert. Das sorgte in seiner Heimat Ecuador für viel Unverständnis.

Allen Genannten bleibt, wie den Sport-Fans auf der ganzen Welt, die Zuschauerrolle, wenn die rund 10'500 Teilnehmenden um die Medaillen kämpfen.

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