Duplantis gegen Warholm im Letzigrund
Hinter der verrückten Sprint-Show der Stars steckt monatelange Arbeit

Ein Social-Media-Scherz wird dank des Zürcher Weltklasse-Meetings Realität: Am 4. September treten die Leichtathletik-Stars Armand Duplantis und Karsten Warholm im 100-Meter-Sprint gegeneinander an. Die Show kommt sogar live im schwedischen und norwegischen TV.
Publiziert: 15.08.2024 um 19:12 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2024 um 19:40 Uhr
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Mondo Duplantis mit Olympia-Gold aus Paris: Jetzt wartet auf den Schweden eine ganz andere Herausforderung.
Foto: IMAGO/TT

Wann genau aus einem Sprüche-Festival tatsächlich Ernst wurde, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen. Fakt ist: Die beiden Leichtathletik-Superstars Armand «Mondo» Duplantis (24) und Karsten Warholm (28) treten im Letzigrund zu einem verrückten Duell an. Am Vorabend des Weltklasse-Meetings messen sich der Schwede und der Norweger im 100-Meter-Sprint. 

Beide sind Weltrekordhalter. Beide sind Olympiasieger. Beide sind Weltmeister. Aber eben in ihren Disziplinen – Duplantis ist der Stabhochsprung-Überflieger, Warholm ein 400-Meter-Hürden-Spezialist. Dass nun am 4. September aus Spass Ernst wird, liegt an einem Social-Media-Video vom letzten Jahr. Inhalt? Duplantis und Warholm albern herum, wer wohl über 100 Meter schneller sei.

Zürcher Meeting-Direktoren rissen Realisation an

Doch irgendwie setzt sich diese Neckerei in den Köpfen der Leichtathletik-Szene fest. Auch bei den Co-Direktoren von Weltklasse Zürich, Andreas Hediger und Christoph Joho. Sie spinnen den Gedanken einfach mal weiter. Warum das Sprintduell nicht im Letzigrund in die Realität umsetzen?

Letsile Tebogo zu Gast auf der Pontaise

Das Teilnehmerfeld der Athletissima wird immer reicher. Letsile Tebogo aus Botswana, der Olympiasieger über 200 m, wird am Donnerstag, 22. August auf der Pontaise an der halben Bahnrunde teilnehmen. Dies teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. Gefordert wird Tebogo in Lausanne unter anderem vom Amerikaner Fred Kerley, der im Stade de France die Bronzemedaille über 100 m gewann, und dessen Landsmann Erriyon Knighton. 

Der Weitsprung-Wettbewerb ist mit dem olympischen Spitzenquartett ebenfalls hochkarätig besetzt: Miltiadis Tentoglou aus Griechenland, Wayne Pinnock aus Jamaika, Mattia Furlani aus Italien und der Einheimische Simon Ehammer springen um den Sieg.

Im 800-Meter-Lauf der Männer werden vier der Top-Fünf der Spiele ebenfalls dabei sein. Der kenianische Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi, der drittschnellste Mann der Geschichte, und Marco Arop, Silbermedaillengewinner in Paris, sind die grössten Sieges-Anwärter. 

Weiter kündigten die Organisatoren die Britin Dina Asher-Smith und die Ivorerin Marie-Josée Ta Lou-Smith über 100 m an.

Das Teilnehmerfeld der Athletissima wird immer reicher. Letsile Tebogo aus Botswana, der Olympiasieger über 200 m, wird am Donnerstag, 22. August auf der Pontaise an der halben Bahnrunde teilnehmen. Dies teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. Gefordert wird Tebogo in Lausanne unter anderem vom Amerikaner Fred Kerley, der im Stade de France die Bronzemedaille über 100 m gewann, und dessen Landsmann Erriyon Knighton. 

Der Weitsprung-Wettbewerb ist mit dem olympischen Spitzenquartett ebenfalls hochkarätig besetzt: Miltiadis Tentoglou aus Griechenland, Wayne Pinnock aus Jamaika, Mattia Furlani aus Italien und der Einheimische Simon Ehammer springen um den Sieg.

Im 800-Meter-Lauf der Männer werden vier der Top-Fünf der Spiele ebenfalls dabei sein. Der kenianische Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi, der drittschnellste Mann der Geschichte, und Marco Arop, Silbermedaillengewinner in Paris, sind die grössten Sieges-Anwärter. 

Weiter kündigten die Organisatoren die Britin Dina Asher-Smith und die Ivorerin Marie-Josée Ta Lou-Smith über 100 m an.

Zumal die Eckpunkte passen. Puma als Weltklasse-Partner und Ausrüster der beiden Athleten kommt an Bord. Ebenso Red Bull, wo auch beide unter Vertrag sind. Aus Spass wird Ernst. Die Zusagen von Warholm und Duplantis, es tatsächlich durchzuziehen, liegen schon seit Monaten vor. Die Zürcher gleisten hinter den Kulissen alles auf. 

«Es ist ein Ritterschlag, dass sie es bei uns in Zürich machen werden», sagt Weltklasse-Sprecherin Elli Walden. Nun ist «Karsten vs. Mondo» neben dem herkömmlichen Meeting ein zweiter aussergewöhnlicher Wettkampf am Vortag. Denn am 4. September findet im Hauptbahnhof zuerst der Stabhochsprung der Frauen statt, dann gehts ab 20.30 Uhr im Letzigrund weiter. Die Haupttribüne wird geöffnet, für 2000 Plätze gibts Tickets.

Das Duell wird in einem eineinhalb stündigen Programm pompös aufgezogen. Die Szenerie wird an einen Boxkampf angelehnt, inklusive gegenseitiges verbales Aufstacheln. Plus: Bevor gesprintet wird, werden Duplantis und Warholm auch noch live im Stadion aushandeln, welche Belohnung auf den Sieger respektive welche Bestrafung auf den Verlierer wartet. Die TV-Stationen aus Schweden und Norwegen werden live übertragen. In welcher Form es in der Schweiz zu sehen sein wird, steht noch nicht fest.

Schwedens Athletik-Coach warnt vor Duplantis' Speed

Doch die grosse Frage ist: Hat Duplantis überhaupt eine Chance gegen den Hürden-Kollegen? Die Antwort könnte Rickard Nilsson kennen. Der 63-Jährige ist seit 1999 beim Schwedischen Olympischen Komitee als Athletik- und Fitnesscoach angestellt und betreut die Leichtathleten, Handballer und neuerdings auch die Beachvolleyballer, die in Paris den Olympiasieg feierten.

Nilsson zu Blick: «Ich weiss, wie schnell Mondo laufen kann. Für Karsten wird es sicher kein Spaziergang.» Für den Schweden, der zweifacher Olympia-Teilnehmer (1992, 1988) im Gewichtheben war, gehört Duplantis läuferisch zu den schnellsten Stabhochspringern. «Vielleicht ist er sogar der Schnellste. Mondo investiert viel Zeit in sein Sprint-Training. Das ist nebst seiner Technik einer der Gründe, weshalb er so hoch springt», weiss Nilsson.

Klar ist: Die beiden persönlichen Bestzeiten über 100 Meter – Warholm 10,49 und Duplantis 10,57 – stammen aus den Ur-Zeiten ihrer Karrieren und sind kein Massstab mehr. Erst die Show im Letzigrund wird Aufschluss bringen. Wie zu hören ist, trainieren die beiden seit dem Olympia-Ende tatsächlich fleissig 100-Meter-Sprints. Aus Spass wird Ernst. 

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