In der Leichtathletik wird viel taktiert und sich hinter unterschiedlichen Vorbereitungsprogrammen versteckt – etwa mit anders gelegten Trainingsblöcken und dergleichen. Doch die Leichtathletik ist auch eine Sportart der nackten Zahlen. Und die sind bei Ditaji Kambundji (22) eine echte Ansage für die EM in Rom – ganz egal, dass der Fokus im Saisonaufbau logischerweise auf Olympia ausgerichtet ist.
Wie bei den Frauen mit Ditaji Kambundji gibts auch bei den Männern mit Jason Joseph (25) eine Schweizer Hürdensprint-Vertretung mit Medaillenpotenzial. Eigentlich verblüffend: Es wäre die erste EM-Medaille im Freien für den Basler. Europameister in der Halle ist Joseph bereits. Doch nun soll endlich auch sein Podestfluch bei den Freiluft-Grossevents enden. Denn in den letzten Jahren zog es sich durch, dass Joseph einfach nie wirklich zufrieden von den grossen Wettkämpfen abreiste.
Bei der WM 2022 in Eugene: Out im Halbfinal. Bei der WM 2023 in Budapest: Finalteilnahme, aber Rang 7 empfand er als Enttäuschung. Ein Tiefschlag in der Freiluft-Saison war auch der vierte Platz an der EM 2022 in München. Ebenso war an Olympia 2021 im Halbfinal Schluss. Aber klar: Seit Tokio entwickelte sich Joseph markant weiter. Der Aufbau für die laufende Saison gelang, auch wenn der Hürdenstar zuletzt vor der EM eine Pause für den leicht angeschlagenen Oberschenkel einlegen musste. Der Plan für Rom ist unverändert: Joseph will als Europameister nach Paris.
Wie bei den Frauen mit Ditaji Kambundji gibts auch bei den Männern mit Jason Joseph (25) eine Schweizer Hürdensprint-Vertretung mit Medaillenpotenzial. Eigentlich verblüffend: Es wäre die erste EM-Medaille im Freien für den Basler. Europameister in der Halle ist Joseph bereits. Doch nun soll endlich auch sein Podestfluch bei den Freiluft-Grossevents enden. Denn in den letzten Jahren zog es sich durch, dass Joseph einfach nie wirklich zufrieden von den grossen Wettkämpfen abreiste.
Bei der WM 2022 in Eugene: Out im Halbfinal. Bei der WM 2023 in Budapest: Finalteilnahme, aber Rang 7 empfand er als Enttäuschung. Ein Tiefschlag in der Freiluft-Saison war auch der vierte Platz an der EM 2022 in München. Ebenso war an Olympia 2021 im Halbfinal Schluss. Aber klar: Seit Tokio entwickelte sich Joseph markant weiter. Der Aufbau für die laufende Saison gelang, auch wenn der Hürdenstar zuletzt vor der EM eine Pause für den leicht angeschlagenen Oberschenkel einlegen musste. Der Plan für Rom ist unverändert: Joseph will als Europameister nach Paris.
Kambundji reist als Europas schnellste Hürdensprinterin nach Italien. Die Bernerin legte in Doha die Zeit von 12,49 Sekunden auf die Bahn und gewann damit erstmals in der Karriere einen Diamond-League-Event. «Das war noch früh in der Saison. Dieser Sieg war eine Bestätigung, dass man auf dem richtigen Weg ist. In Doha ergab sich eine gute Chance, die ich nutzen konnte», sagt die jüngere Schwester von Sprint-Phänomen Mujinga Kambundji (31).
Verbesserung des Schweizer Rekords eine Frage der Zeit
Die Hürdensprinterin kann in der weltweiten Konkurrenz spätestens jetzt mehr als nur mithalten. Das belegen eben auch die nackten Zahlen. Noch letztes Jahr war ihr am Citius-Meeting gelaufener Schweizer Rekord von 12,47 Sekunden «mein Saisonhighlight – jetzt sind solche Zeiten um 12,50 normal geworden». Ihre Siegerzeit von Doha – vor einem Jahr noch ein Highlight, jetzt nur ein erster Schritt in der Saison, die Grosses bringen soll.
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Kambundji ist mit dieser Entwicklung da, wo sie sein will. Die Basiszeit soll sich immer weiter verbessern. 2023 war die Basis noch 12,70 Sekunden, mit einem Ausreisser nach oben konnten Knallerzeiten um 12,50 Sekunden herauskommen. Jetzt soll sich die Basis zwei Zehntelsekunden tiefer einpendeln. «Nun ist das Ziel, dass ich bei einem Exploit eben noch schneller sein kann. Es ist sehr cool, dass ich das diese Saison bereits zeigen konnte und dafür nicht mal den perfekten Lauf brauchte», sagt die Ausnahmeläuferin.
Den Respekt der Gegnerinnen hat Kambundji längst gewonnen
Schwester Mujinga prägte einst den Eindruck, dass sie bei der internationalen Konkurrenz erst nach und nach den Respekt bekam, je schneller sie wurde. Sie habe sich quasi das Recht, überhaupt begrüsst und nicht wie Luft behandelt zu werden, erst mit Leistungen verdienen müssen. Ditaji hingegen stellt fest, dass sie dies unter den Hürdensprinterinnen nicht so ausgeprägt wahrgenommen habe. «Es ist eine sehr respektvolle Disziplin, wir geben alle unser Bestes und sind alle auf hohem Niveau. Ich habe es auch früher nie so empfunden, dass jemand keinen Respekt hat.»
An der europäischen Spitze ist Kambundji mittlerweile schon seit Jahren. An der EM 2022 in München gabs Bronze. Jetzt liegt am Super-Samstag EM-Gold bereit. Mit ihrer Doha-Siegerzeit hätte die Bernerin vor zwei Jahren jedenfalls in München gewonnen. Die damalige Siegerin, Pia Skrzyszowska (23), ist dieses Jahr bisher nur einmal in einem Freiluftrennen angetreten. In Doha – das Ergebnis ist bekannt.