Del Ponte entscheidet Sprint-Showdown gegen Frey für sich
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Für das letzte EM-Ticket:Del Ponte entscheidet Sprint-Showdown gegen Frey für sich

EM-Start statt Sonntagsbrunch
Die wilde Woche von Sprint-Hoffnung Géraldine Frey

Erst war sie raus, jetzt ist sie wieder dabei: Géraldine Frey darf nach turbulenten Tagen nun doch an der EM sprinten.
Publiziert: 12.08.2022 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2022 um 14:26 Uhr
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Erst brauchte sie Trost: Géraldine Frey (r.) wird von Ajla Del Ponte umarmt.
Foto: keystone-sda.ch
Emanuel Gisi

Der einen Leid ist der anderen Freud: Zwar sichert sich Ajla Del Ponte (26) am Mittwochabend das letzte EM-Ticket über 100 m. Doch weil die Tessinerin sich tags darauf mit Verweis auf ihre Form zurückzieht, kommt Géraldine Frey (25), im Sprint-Showdown unterlegen, nun doch noch zum Handkuss.

«Ich habe in den letzten Stunden wohl jede Emotion durchgemacht, die es gibt», sagt Frey. «Zuerst war die Enttäuschung riesig, am nächsten Tag die Freude dafür umso grösser. Und gleichzeitig tut es mir für Ajla leid, dass sie im Moment nicht so in Fahrt kommt, wie sie sich das wünscht.»

Sie muss schon am Samstag in München sein

Für die Zugerin heisst es jetzt: Planänderung. «Ich hatte eigentlich für Sonntag einen Tisch für einen Brunch reserviert», sagt sie lachend. «Den brauche ich nun nicht.» Statt erst nächste Woche für den Einsatz mit der 4x100-m-Staffel nach München zu reisen, geht es nun bereits am Samstag in die bayerische Metropole, schon am Montag steht der 100-m-Vorlauf an.

Das Ziel ist der Halbfinal und da hofft sie, in dieser Saison die konstanteste Sprinterin hinter Mujinga Kambundji, auf einen Ausreisser nach oben. «Die Erfahrung vom Mittwoch hilft mir dabei vielleicht.» Auch wenn keine der Beteiligten so richtig glücklich mit dem Entscheid des Verbandes war, den Entscheidungslauf in dieser Form und so kurz vor der EM durchzuführen: «Wenn das Niveau im Schweizer Frauensprint so hoch bleibt, wird es nicht das letzte Mal gewesen sein. Schon nur deshalb kann ich davon einiges mitnehmen.»

Ob der Exploit nächste Woche kommt oder nicht: Es scheint wieder in die richtige Richtung zu gehen bei Frey, nach zwei schwierigen Jahren, in denen sie mit Verletzungen kämpfte und gar aus dem Förderkader des Verbandes gestrichen wurde.

Del Ponte sucht das gute Gefühl

Anders ist die Gefühlslage derzeit bei Del Ponte. «Es geht nicht schnell genug aufwärts», erklärt ihr Trainer Laurent Meuwly den Rückzug seiner Athletin, die verletzungsgeplagt mit Verspätung in die Saison startete und bislang nicht an ihre Weltklasse-Zeiten von letzter Saison herankommt. «Um für den Final kompetitiv zu sein, braucht es wahrscheinlich eine Zeit von 11,15. In diesem Bereich hätte sie am Mittwoch laufen wollen.» Davon war Del Ponte mit 11,30 weit entfernt. «Das Risiko, dass sie in München wieder einen mentalen Rückschlag erleidet, war im Vergleich mit der Chance, dass sie innert einer Woche plötzlich einen oder zwei Zehntel schneller ist, zu gross.»

Was ihr derzeit fehlt? «Der Spass», sagt Meuwly. «Weil die Ergebnisse ausbleiben. Sie hat zum Teil sehr gute Trainings, aber braucht dafür viel Energie, kommt nicht in den Flow.» So bricht die Tessinerin ihre Einzel-Saison nun ab. Dabei ist sie noch in der EM-Staffel, wo sie mit Frey und Co. auf eine Medaille hofft. Vielleicht findet sie ja da zum Schwung zurück.

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