Showdown in der Gruppe H
Ghana will Uru-Revanche für Skandal-Match

Hochspannung in der Gruppe H. Wer folgt Portugal in die Achtelfinals? Beim Duell zwischen Ghana und Uruguay werden Erinnerungen wach: Es kommt zur grossen Revanche für den Skandal-Viertelfinal der WM 2010.
Publiziert: 02.12.2022 um 11:52 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2022 um 15:35 Uhr
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Tatort Johannesburg, 2. Juli 2010: Luis Suarez blockt im WM-Viertelfinal gegen Ghana den Ball mit der Hand auf der Linie.
Foto: keystone-sda.ch

Die Fans der Black Stars fletschen bereits die Zähne: Endlich, endlich gibts die Chance auf Rache. Rache für ein Fussball-Trauma, welches fast jede und jeden der rund 30 Millionen Ghanaerinnen und Ghanaer seit zwölf Jahren verfolgt.

Am kommenden Freitag ist es so weit: Ghana trifft im alles entscheidenden Spiel in der Gruppe H auf Uruguay. Uruguay? Genau, es ist das Land, welches für das Trauma von Südafrika verantwortlich ist.

Luis Suarez – Held und Albtraum

Besonders ein Uruguayer verfolgt die Menschen in Ghana wohl noch in deren Albträumen: Stürmerstar Luis Suarez (35). Der skandalumwobene Angreifer aus Salto, einer Stadt im Nordwesten des Landes am Ufer des Rio Uruguay, sorgte bei der WM 2010 eigenhändig für das Ausscheiden der ghanaischen Black Stars.

Im Viertelfinal in Südafrika klärte er einen Ball in der 120. Minute beim Stand von 1:1 auf der Linie absichtlich mit der Hand und sah die Rote Karte. Der fällige Penalty wurde von Ghanas tragischem Held Asamoah Gyan (37) verschossen, die Black Stars verloren das Spiel letztlich im Penaltyschiessen.

«Hat nichts mit dem vor vielen Jahren zu tun»

Nun folgt also am Freitag um 16 Uhr der Alles-oder-Nichts-Showdown zwischen den beiden fanatischen Fussballnationen. Ghana hat dabei mit dem Sieg gegen Südkorea im Rücken die etwas bessere Ausgangslage, Uruguay muss gewinnen und auf einen Portugal-Sieg hoffen, um noch in die Achtelfinals einzuziehen.

Uru-Trainer Diego Alonso (47) versucht, die Bedeutung herunterzuspielen: «Wir werden gegen Ghana den Sieg suchen, ohne Zweifel. Für uns ist das aber eine andere Geschichte. Sie versuchen, sich zu qualifizieren. Genauso wie wir. Das hat nichts damit zu tun, was vor vielen Jahren passiert ist.»

«Bösewicht» Suarez selber schiebt am Donnerstag jede Verantwortung von damals von sich. Er erklärt: «Ich muss mich für nichts entschuldigen. Ich würde mich entschuldigen, wenn ich einen Spieler verletzt hätte. In diesem Fall aber habe ich den Ball mit der Hand gespielt, eine Rote Karte erhalten und der Ghana-Spieler hat den Penalty verschossen. Das ist nicht mein Fehler. Ich habe den Penalty nicht verschossen. Das ist liegt nicht in meiner Verantwortung.»

Addo: «Ist doch alles sehr, sehr lange her»

Das Thema Rache spielt unterdessen auch Ghana-Trainer Otto Addo (47) runter: «Das ist doch alles sehr, sehr lange her, als das passierte. Ich glaube fest daran, dass wenn man für solche Dinge keine Revanche sucht, man irgendwann belohnt wird.» Addo weiter: «Es wird ein anderes Spiel, ein schwieriges, wie jedes Match. Sie haben sehr gute Stürmer mit viel Erfahrung und stehen sehr kompakt. Ein echt starkes Team.»

Luis Suarez ist übrigens noch immer mit dabei bei den Urus. Ob er auch am Freitag zum Einsatz kommt und seinem Ruf als Skandalnudel alle Ehre macht, wird sich zeigen. (wst)

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