«Ein Sieg gegen die Philippinen ist Pflicht»
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Blick-Fussballchef schätzt ein:«Ein Sieg gegen die Philippinen ist Pflicht»

Das brauchts für eine Top-WM
Starke Leader, einen Shooting-Star und Cleverness

Die Nati will an der WM in Neuseeland und Australien Grenzen verschieben und mindestens den Achtelfinal erreichen. Damit sie das schafft, braucht sie starke Leader, einen Shooting-Star sowie Cleverness.
Publiziert: 20.07.2023 um 12:22 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2023 um 13:24 Uhr
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Gaëlle Thalmann bestreitet ihre vierte und letzte Endrunde.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Mit dem Spiel gegen den krassen Aussenseiter Philippinen startet die Schweiz am Freitag (7 Uhr) in Dunedin in die WM. Blick sagt, was es braucht, damit die Nati im fernen Neuseeland ein Wintermärchen schreibt.

Hinten dicht

Sie ist der Methusalem im Schweizer Tor und die älteste Spielerin im Kader von Inka Grings: Gaëlle Thalmann (37). Kurz vor Beginn der WM gab die Freiburgerin bekannt, dass sie nach dem Turnier ihre Karriere beenden wird. An guten Tagen gehört sie zur erweiterten Weltklasse, an schlechten – wie im Test gegen Marokko – zur Kreisklasse. Noch an jeder Endrunde leistete sich Thalmann ihrem Übernamen «Gaga» entsprechend einen groben Bock. Dies mag es in Neuseeland nicht leiden. Für einen Schweizer Höhenflug muss Thalmann makellos bleiben.

Starke Leader

Zusammen haben sie fast 400 Länderspiele absolviert, sie sind alle über 30 und spielen bei den Top-Klubs Arsenal, PSG und Barcelona. Lia Wälti, Ramona Bachmann und Ana-Maria Crnogorcevic sind seit Jahren die Gesichter des Schweizer Frauenfussballs. «Die Abhängigkeit von ihnen ist gefährlich», sagte Grings im Frühjahr. Das Abschneiden der Nati hängt stark von ihnen ab, dessen sind sich die drei bewusst. Die Voraussetzungen für ein starkes Turnier sind gut: Wälti hat nach ihrer Verletzung vor zwei Monaten den Wettlauf gegen die Zeit gewonnen, Crnogorcevic kommt aus einer erfolgreichen Saison und ist körperlich viel stärker als vor der EM im letzten Jahr. Und Bachmann, die im Lauf ihrer Karriere ihren Egoismus abgelegt und sich zur Teamplayerin entwickelt hat, schwebt nach ihrer Hochzeit vor wenigen Wochen auf Wolke sieben.

Exploit aus der zweiten Reihe

Acht Spielerinnen aus der – wenn überhaupt – halbprofessionellen Super League stehen im WM-Kader. Nadine Riesen nahm unbezahlten Urlaub, Julia Stierli schliesst nach der WM ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin ab, Laura Felber verschob ihre Uni-Prüfungen aufgrund des Turniers, und Fabienne Humm hat auch in Neuseeland freiwillig ihren Laptop zum Arbeiten dabei. Nun treffen die vier spätestens ab den Achtelfinals auf Länder, in denen die Professionalisierung deutlich weiter fortgeschritten ist als in der Schweiz. Um den zu Unterschied zu kaschieren, müssen die Super-League-Spielerinnen über sich hinauswachsen.

Shooting-Star

Die WM als grösste Bühne schreibt ihre eigenen Geschichten. Wem gelingt der grosse Durchbruch? Kandidaten gibt es auch in der Nati einige. Alisha Lehmann, die beweisen kann, dass sie global nicht nur mit ihren Social-Media-Posts für Aufsehen sorgen kann. Oder Seraina Piubel, die Überfliegerin der letzten Super-League-Saison, die vor einem Wechsel ins Ausland steht. Oder Amira Arfaoui. Die Bernerin stand mit 19 vor dem Karriereende und rutschte nur dank der Verletzung von Iman Beney ins Kader nach. Die Stürmerin von Bayer Leverkusen wäre prädestiniert, in Down Under eine Cinderella-Story zu schreiben.

Rückkehr der Winnermentalität

Die Bilanz ist miserabel. Nur drei der letzten 17 Spiele gewann die Nati, es sind Siege im letzten Herbst gegen Kroatien, Moldawien und Wales. Trotzdem herrscht eine gute Stimmung. Von Knatsch oder Unmut innerhalb des Teams? Keine Spur. Fast immer findet man Erklärungen für die mageren Resultate. Mal ist es die Müdigkeit, mal fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, mal sind es individuelle Fehler, mal viele Sponsoren- und Medientermine. Nun gibt es keine Ausreden mehr. Ab jetzt zählt nur noch das Resultat. Die Nati muss beweisen, dass sie die Winnermentalität der Playoff-Siege 2021 gegen Tschechien und 2022 gegen Wales nicht verloren hat.

Einen klaren Plan, Cleverness und das Quäntchen Glück

6 Spiele, 0 Siege, 5 Tore: So lautete die ernüchternde Bilanz in der Ära von Inka Grings als Nati-Trainerin. Mal agierte die Deutsche mit Raute, mal mit drei Stürmerinnen. Die gelernte Innenverteidigerin Viola Calligaris spielte auf der Aussenbahn, die Rekord-Torschützin Ana-Maria Crnogorcevic erstmals in ihrer Karriere halblinks im Mittelfeld. Die Zeit des Experimentierens ist jetzt vorbei, gegen die Philippinen müssen die Zahnräder ineinandergreifen. Um einen Coup zu schaffen, braucht es aber nicht nur einen klaren Matchplan, sondern auch Cleverness und das Quäntchen Glück. Denn qualitativ ist die Schweiz nicht so gut aufgestellt wie die grossen Nationen.

Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
1
Winner Ger/Ita
Winner Ger/Ita
0
0
0
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Loser Por/Den
Loser Por/Den
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
1
Winer Fra/Cro
Winer Fra/Cro
0
0
0
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
1
Winner Esp/Ned
Winner Esp/Ned
0
0
0
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Winner Por/Den
Winner Por/Den
0
0
0
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Finnland
Finnland
0
0
0
1
Litauen
Litauen
0
0
0
1
Loser Esp/Ned
Loser Esp/Ned
0
0
0
1
Malta
Malta
0
0
0
1
Polen
Polen
0
0
0
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Österreich
Österreich
0
0
0
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
0
0
0
1
Zypern
Zypern
0
0
0
1
Rumänien
Rumänien
0
0
0
1
San Marino
San Marino
0
0
0
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Estland
Estland
0
0
0
1
Israel
Israel
0
0
0
1
Loser Ger/Ita
Loser Ger/Ita
0
0
0
1
Moldawien
Moldawien
0
0
0
1
Norwegen
Norwegen
0
0
0
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belgien
Belgien
0
0
0
1
Kasachstan
Kasachstan
0
0
0
1
Liechtenstein
Liechtenstein
0
0
0
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
0
0
0
1
Wales
Wales
0
0
0
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Albanien
Albanien
0
0
0
1
Andorra
Andorra
0
0
0
1
England
England
0
0
0
1
Lettland
Lettland
0
0
0
1
Serbien
Serbien
0
0
0
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
0
0
0
1
Färöer
Färöer
0
0
0
1
Gibraltar
Gibraltar
0
0
0
1
Loser Fra/Cro
Loser Fra/Cro
0
0
0
1
Montenegro
Montenegro
0
0
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