Die Gedenkfeier für «Köbi National», die FC-Zürich-Ikone, steigt am Freitag, 13. Dezember ab 14 Uhr im Zürcher Grossmünster. Organisiert wird sie von Heliane und Ancillo Canepa, dem Präsidenten-Paar des FCZ. Die Abdankungsrede hält Grossmünster-Pfarrer Christoph Sigrist, ein FCZ-Fan. Sicher alles im Sinne des Verstorbenen.
Nur, BLICK erfuhr: Bei der Feier wird anscheinend nicht jeder Wunsch von «Köbi National» erfüllt. Jadwiga, seit September 2018 Köbis Gattin, legte ihr Veto ein!
Ex-Nati-Coach Kuhn hatte für seine Beerdigung einen musikalischen Wunsch. Es sollte das Lied «Le vieux chalet» gespielt werden, und zwar von seinem Freund Hansruedi Von Matt (67) und dessen Ensemble «The Matt’s Live Band».
Von Matt zu BLICK: «Es war 2014. Alice war schon schwer krank. Eines Tages chauffierte ich Köbi zu einem Interview mit dem Tessiner Fernsehen. Wir sprachen auf der Fahrt über Gott und die Welt.» Auch über Köbis Beerdigung.
Von Matt: «Plötzlich sagte Köbi zu mir: Hansruedi, auf meiner Beerdigung musst du unbedingt ‚Le vieux chalet’ spielen!»
Bei der Beerdigung von Köbis erster Gattin Alice 2014 trug Von Matt in Zürich-Wiedikon «Le vieux chalet» vor.
Letzten Sonntag erhält Von Matt eine Abfuhr
Auch als Köbis Tochter Viviane 2018 im engsten Kreise zu Grabe getragen wurde, spielte Von Matt «Le vieux chalet». Dachte Köbi, der unter Alters-Leukämie litt, dabei auch an seine eigene Gedenkfeier?
Diese findet nächste Woche am Freitag statt. Aber ohne Musiker Von Matt.
Zwar holte sich Köbis langjähriger Freund zuerst das Okay des Grossmünster-Pfarrers. Von Matt: «Er sagte, er würde das sehr schön finden.»
Doch letzten Sonntag bekam der Musiker eine Abfuhr. Von Matt: «Ein Vertreter des FC Zürich rief mich an und teilte mir mit, Jadwiga Kuhn sei dagegen.»
Von Matt versteht die Welt nicht mehr und sagt: «Ich bin sehr, sehr traurig, dass ich Köbis letzten Wunsch nicht erfüllen kann.»
Es scheint ein Dauer-Clinch zu sein
BLICK versuchte Kuhns Witwe zu erreichen. Ohne Erfolg.
Dafür spricht FCZ-Boss Canepa: «Das Programm der Gedenkfeier gestaltet der FC Zürich. Und selbstverständlich haben wir dieses mit Jadwiga abgesprochen. Und ebenso selbstverständlich berücksichtigen wir die Wünsche von Jadwiga.»
Es macht den Anschein, als würde Jadwiga mit Köbis näherem Umfeld (auch mit Musiker Von Matt) im Dauer-Clinch liegen. Canepa: «Köbi brauchte jemanden, der ihn gegen aussen etwas abschirmen und seine Gutmütigkeit lenken konnte. Denn die Ansprüche an ihn waren schon extrem. Ich kann nur bestätigen, dass sich Jadwiga in all den Jahren äusserst liebevoll um Köbi gekümmert hat. Dank ihr konnte er in den letzten Jahren viele Reisen unternehmen. Auch war die Pflege in den letzten Monaten sehr intensiv.» Köbi hätte es sich sicher ruhiger gewünscht. Canepa: «Das sehe ich genauso!»
Das Lied heisst «Le vieux chalet» (zu Deutsch: Das alte Chalet). Geschrieben hat es 1911 Abbé Joseph Bovat (1879 – 1951), ein Fribourger Priester, der über 2000 Werke komponierte. In der Deutschschweiz ist das Lied besser bekannt unter dem ebenfalls französischen Titel «La-haut sur la montagne». Es handelt von der Trauer über eine durch die Naturgewalten zerstörte Alphütte. Und vom Mut, nach vorne zu schauen und etwas Neues, noch Schöneres zu bauen.
In einem Radio-Interview erzählte der Abt 1944: «Auch im Leben gibt es solche Ereignisse, wo es besser ist, nicht den Mut zu verlieren und es vielleicht besser zu machen als früher.» Köbi und seine 2014 verstorbene Gattin Alice hatten ihr Chalet auf der Rigi. Nach dem Konkurs seiner Versicherung-Agentur mussten die Kuhns ihr Chalet verkaufen. Als alle Gläubiger ihr Geld zurückbekommen hatten, mieteten Köbi und seine Alice auf der Rigi eine Wohnung.
Das Lied heisst «Le vieux chalet» (zu Deutsch: Das alte Chalet). Geschrieben hat es 1911 Abbé Joseph Bovat (1879 – 1951), ein Fribourger Priester, der über 2000 Werke komponierte. In der Deutschschweiz ist das Lied besser bekannt unter dem ebenfalls französischen Titel «La-haut sur la montagne». Es handelt von der Trauer über eine durch die Naturgewalten zerstörte Alphütte. Und vom Mut, nach vorne zu schauen und etwas Neues, noch Schöneres zu bauen.
In einem Radio-Interview erzählte der Abt 1944: «Auch im Leben gibt es solche Ereignisse, wo es besser ist, nicht den Mut zu verlieren und es vielleicht besser zu machen als früher.» Köbi und seine 2014 verstorbene Gattin Alice hatten ihr Chalet auf der Rigi. Nach dem Konkurs seiner Versicherung-Agentur mussten die Kuhns ihr Chalet verkaufen. Als alle Gläubiger ihr Geld zurückbekommen hatten, mieteten Köbi und seine Alice auf der Rigi eine Wohnung.