So entsteht ein Ski-Resort im Wüstenstaat Saudi-Arabien
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Von Fussball über Formel 1 bis Golf
Die Saudis wollen zur Sport-Grossmacht werden

Ob Fussball, Formel 1 oder Golf. Mithilfe grosser Sportevents und Investitionen will Saudi-Arabien für Schlagzeilen sorgen und das Land der Welt toll verkaufen. Ronaldos Wechsel in den Wüstenstaat ist nur eine von vielen Etappen der Imagepolitur.
Publiziert: 06.01.2023 um 10:06 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2023 um 11:14 Uhr
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Die Freude im Nordosten Englands ist riesig, als Newcastle United von den Saudis aufgekauft wird.
Foto: AFP
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Nicolas HorniSportredaktor

Am 30. Dezember ist der Wechsel von Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr Tatsache. Der fünffache Weltfussballer kann dem fetten Millionenpaket aus Saudi-Arabien nicht widerstehen. Der Wechsel und die Vorstellung Anfang Januar sind dann an Kuriosität kaum zu überbieten. Das Highlight: Ronaldo meint, dass er in Südafrika spielt. Offensichtlich ist, dass er wohl nur des Geldes wegen in die Wüste gewechselt ist. Er ist dabei aber bei weitem nicht der einzige Spieler, der der Verlockung nicht widerstehen konnte. Sogar ganze Sportarten sind dem Lockruf der Königsfamilie und deren Staatsfonds, dem «Public Investmend Fund», gefolgt.

Nicht nur Newcastle profitiert vom Geld

Allen voran der Fussball. Nach Stationen in Shanghai und Doha gastiert der italienische Supercup 2018 und 2019 in Saudi-Arabien. Auch in diesem Jahr wird die «Supercoppa Italiana» in Riad stattfinden. Dafür streicht die Liga 23 Millionen Euro pro Jahr ein. Noch mehr Geld erhält das spanische Pendant dazu. Seit 2019 findet in Saudi-Arabien der spanische Supercup statt, La Liga erhält dafür 40 Millionen Euro pro Jahr.

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Das bekannteste Fussballprojekt des saudischen Investmentfonds ist Newcastle United. Mehr als 300 Millionen Pfund zahlt ein Konsortium dem im Nordosten Englands äusserst unbeliebten Besitzer Mike Ashley und erhält dafür 80 Prozent des Klubs. Der Jubel bei der Mehrheit der Fans kennt keine Grenzen. Die Freude ist auch mehr als ein Jahr später nicht verebbt, denn mithilfe von Transferausgaben von über 200 Millionen Pfund gehts steil nach oben. Nach 18 Spielen in der laufenden Saison steht man auf Platz drei der Premier League.

Schach, Wrestling und Handball

Aber nicht nur im Fussball sind die Saudis bestens vernetzt. Das saudische Sportswashing geht 2014 so richtig los. Die Saudis holen die Wrestlingliga WWE in den Wüstenstaat. Seither machen die Showkämpfer regelmässig in der Hauptstadt Riad und in der Hafenstadt Dschidda Halt. Während die Besuche der Wrestling-Shows am Persischen Golf schon Usus geworden sind, werden auch immer mehr Boxkämpfe eingekauft. Das Mega-Duell zwischen Oleksandr Usyk und Anthony Joshua hat bereits in Riad stattgefunden, bald sollen auch Tyson Fury und Usyk in Saudi-Arabien aufeinandertreffen.

Im Jahr 2017 holen die Saudis die Blitzschach-WM in die Hauptstadt Riad. Diese wurde allerdings von einer Kontroverse überschattet, da israelische Teilnehmer kein Visum erhalten hatten. Seit 2020 findet die Dakar Rallye nicht mehr in Südamerika, sondern im Wüstenstaat statt. Für die nächsten fünf Jahre wird das traditionsreiche Rennen nun auf der Arabischen Halbinsel ausgetragen. Auch die Handballer haben sich vom Geld die Sicht vernebeln lassen. Mittlerweile findet die Klub-WM in Dschidda statt.

Millionen für Golf und Formel 1

Auch der Golfsport wurde mittlerweile von den Saudis gekapert. Seit 2022 existiert die Super Golf League und soll mit der weltbekannten PGA Tour konkurrieren. «LIV Golf» bietet astronomische Summen, allein beim letzten Turnier der Saison wurde ein Preisgeld von 50 Millionen US-Dollar vergeben. Weltstars folgen dem Lockruf des Geldes, auch wenn das Zuschauerinteresse bisher mehr als dürftig ist. Nicht immer funktioniert dies allerdings. Golf-Legende Tiger Woods widersteht dem 800-Millionen-Dollar-Angebot aus dem Königreich.

Viel Geld investieren die Saudis auch in die Formel 1. Seit 2020 ist Saudi Aramco, der grösste Erdölförderer der Welt und Teil des saudischen Staatsfonds, einer der Hauptsponsoren. Seit 2021 finden in Saudi-Arabien auch Rennen statt. 900 Millionen US-Dollar zahlt das Königreich für zehn Rennen.

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