Auf einen Blick
- GC-Trainer will neue Spieler, um den Druck im Kader zu erhöhen
- GC hat 6 Punkte aus 4 Spielen unter Oral geholt
- GC kann derzeit nur noch einen Ausländer verpflichten
Er könnte erleichtert sein. Vielleicht sogar zufrieden. Aber nichts da. Tomas Oral gibt sich nach dem 1:0-Sieg seiner Grasshoppers beim FC Basel bissig. Nichts zu spüren von versöhnlicher Stimmung kurz vor dem dritten Advent.
Sein Motto lautet: Bei seinen Spielern darf gar nicht erst das Gefühl aufkommen, sie hätten irgendetwas erreicht. Natürlich tut der erste Dreier nach zehn sieglosen Spielen in Liga und Cup gut. Aber deswegen erleichtert in die Weihnachtsferien reisen? «Boah», sagt Oral dazu, «wenn wir uns jetzt zurücklehnen … Das wäre total falsch.»
Oral will zeigen, dass bei GC ein hartes Regime herrscht
Das Zeichen, das der Trainer damit setzen will, ist klar: Unter ihm herrscht ein hartes Regime. Nur, wer bereit ist zu leiden, wird im Kampf gegen den Abstieg bestehen. So, wie es seine Grasshoppers am Samstag in Basel machen. Oral sagt: «Wir haben gesehen: Wenn wir nicht alles reinhängen, haben wir keine Chance.»
Er spricht von einem «dreckigen 1:0», weil Noah Persson für sein Tor einen bösen Aussetzer des Basler Innenverteidigers Jonas Adjetey benötigt. Er stellt fest, seine Spieler hätten wahlweise alles «rausgehauen» oder «in die Waagschale geworfen».
Es sind Aussagen knapp am Münzschlitz des Phrasenschweins. Aber GC braucht ja auch keinen Lyrik-Preis. GC braucht Punkte.
Und da sieht es nach vier Ligaspielen unter Oral plötzlich ganz vernünftig aus. Sechs Zähler aus vier Spielen: Das sind trotz vermeidbarer Unentschieden gegen Yverdon und Winterthur vier Punkte mehr als die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.
«Auf zwei, drei Positionen den Druck erhöhen»
Und doch stellt sich die Frage, ob GC mit dem aktuellen Kader den Klassenerhalt schaffen kann. Für Oral jedenfalls ist klar, dass er sich ein paar neue Spieler unter den Weihnachtsbaum wünscht. «Man merkt schon, dass wir eine recht junge Bank haben», stellt er fest. Und: «Einige Spieler sind bei uns nicht zu ersetzen.»
Seine Schlussfolgerung: «Wir müssen schon schauen, dass wir auf zwei, drei Positionen den Druck erhöhen können.»
Aber da gibt es ein Problem: Die meisten Neuen müssten in der Schweiz ausgebildet worden sein. GC hat noch drei Plätze für diese sogenannten «Home Trained Players» auf seiner Kontingentsliste frei. Für ausländische Spieler dagegen gibt es nur noch ein Plätzchen.
Wie viel Geld haben die Grasshoppers für Transfers?
Wollen die Grasshoppers also mehr ausländische Spieler verpflichten, müssen sie erst andere wegtransferieren. Oder sie einfach so von der Liste streichen.
Das eine ist mit Blick auf die Leistungen der ersten Saisonhälfte nicht einfach. Das andere ist teuer, weil Spieler auf der Payroll bleiben, ohne dass sie dem Club etwas bringen können.
Und ob die Grasshoppers überhaupt Geld für Wintertransfers haben, steht ebenfalls zur Diskussion. Derzeit scheint man sich darüber nicht einmal innerhalb des Konstrukts einig.
Es gibt Verantwortliche, die davon ausgehen, dass GC Spieler für Brotkrumen holen muss. So eng soll das Budget geschnürt sein. Andere berichten von Kapital, das die Besitzer in Los Angeles zur Verfügung stellen könnten – so denn die richtigen Transferziele präsentiert werden.
Transfer-Füllhorn oder Restpostensammlung? Spätestens der Januar wird die Antwort liefern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |