Das Spiel
Neun Spiele lang wartete GC auf einen Sieg. Ausgerechnet in Basel gelingt den Hoppers nun der Befreiungsschlag. Tomas Oral feiert gegen die Bebbi seinen ersten Vollerfolg als GC-Trainer – und vermiest den Baslern dabei gleich den Sprung auf den Leaderthron vor der Winterpause.
Dabei macht Basel zu Beginn die Partie, schafft es aber nicht, sich gefährliche Chancen zu erspielen. GC hingegen kann von einem Fehler der Basler Verteidigung profitieren und geht in Führung. YB-Leihgabe Persson erzielt seinen ersten Treffer für die Hoppers. Die Basler stehen in der Folge unter Druck und haben Glück, dass sie nicht einen zweiten Gegentreffer kassieren. Lee köpfelt den Ball nach einer halben Stunde an den Innenpfosten – FCB-Goalie Hitz wäre geschlagen gewesen.
Richtig gefährlich wird es im Zürcher Strafraum erst nach der Pause. Ein starker Hammel kann den Basler Ausgleich jedoch verhindern. Zuerst rettet der GC-Schlussmann nach einem Shaqiri-Freistoss mit einer Glanzparade gegen Soticek, wenig später pariert er einen Abschluss von Leroy. Der FCB macht weiter Druck auf das GC-Tor, ist jedoch zu harmlos und kommt an der gut organisierten Zürcher Defensive nicht vorbei.
Damit verlieren die Basler erstmals seit fünf Spielen wieder eine Partie. Aufgrund der Niederlage des Teams von Celestini kann der FC Lugano am Sonntag aus eigener Kraft Wintermeister werden und seinen Vorsprung auf den FCB weiter vergrössern. GC geht derweil nicht als Schlusslicht in die Winterpause, sondern gibt die rote Laterne wieder an Kantonsrivale Winterthur ab.
Das Tor
21. Minute, Noah Persson, 0:1. GC kommt über die linke Seite nach vorne. Adjetey kann einen Pass abfangen, verliert den Ball jedoch sogleich wieder an Persson. Der YB-Leihspieler fackelt nicht lange, zieht an Barisic vorbei auf das Basler Tor und bezwingt FCB-Keeper Hitz in der rechten unteren Ecke. Ein vorweihnachtliches Geschenk für die Hoppers.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
GC-Torschütze Noah Persson: «Der Abend wird mir in Erinnerung bleiben. Es ist ein wichtiger Sieg, ich konnte ein wichtiges Tor dazu beisteuern. Es war toll, konnte ich mein erstes Tor für GC erzielen. Das ganze Team hat stark für die drei Punkte gekämpft. Es tut gut, jetzt die Batterien wieder aufzuladen und dann im Januar frisch anzugreifen.»
Basel-Verteidiger Dominik Schmid: «Es war unter dem Strich einfach viel zu wenig. Es ist extrem bitter, weil wir so eine gute erste Saisonhälfte gespielt haben und wir mit einem positiven Gefühl in die Ferien gehen wollten. Ich brauche jetzt ein, zwei Tage, bis ich das verdaut habe und die Ferien trotzdem geniessen kann. Wir haben uns das heute definitiv anders vorgestellt.»
FCB-Keeper Marwin Hitz: «Es ist ein enttäuschender Abschluss der Hinrunde, die wir aber Anfang Saison so angenommen hätten, wenn wir gewusst hätten, dass wir am Ende auf dieser Position stehen und mal Tabellenführer gewesen sind. Heute war es ein schlechtes Fussballspiel von beiden Seiten. Der Rasen war wieder eine riesige Katastrophe. Man hat im Sommer Geld da rein investiert, ich weiss nicht, wo das hingeflossen ist. Es war extrem schwierig, auf diesem Platz Fussball zu spielen.»
Der Beste
Justin Hammel empfiehlt sich in Halbzeit zwei für diesen Titel. Die Wahl fällt trotzdem auf Noah Persson. Nicht alleine, weil er das GC-Tor aus einer für einen Aussenverteidiger überraschenden Position erzielt. Er macht mit seinem unbändigen Einsatz auch von der ersten Sekunde an klar, dass die Zürcher an diesem Abend an ihre Chance glauben.
Der Schlechteste
Seine Zweikampfbilanz ist eigentlich ganz ordentlich. Seine Passquote in Ordnung. Aber Jonas Adjetey ist halt der Spieler, der dieses Spiel mit seinem schlimmen Fehler vor dem 0:1 entscheidet.
Das gab zu reden
In Rom ist noch immer der Transfer von Ricardo Calafiori ein Thema. Der Verteidiger ist von der AS Roma zum FC Basel, dann zu Bologna und im Sommer schliesslich zu Arsenal gewechselt. Der FCB hat dank cleverer Klauseln Anspruch auf 50 Prozent der 50 Millionen Euro, die die Londoner nach Bologna überwiesen haben. Die AS Roma wiederum behauptet, sie habe Anrecht auf 40 Prozent jener Millionen, die an den FCB geflossen sind. Das haben die Basler bislang bestritten. «Il Tempo» meldet nun wenig überraschend, aus Basel sei noch kein Geld nach Rom geflossen. Die AS Roma aber beharre auf ihrer Forderung. Der FCB mag sich zum Thema nicht mehr äussern.
Die Schiedsrichter
In der 11. Minute stellt Luca Piccolo den Basler Star Xherdan Shaqiri praktisch unter Denkmalschutz, als der von Young-Jun Lee leicht angerempelt wird. Danach wird jede Berührung an Shaqiri konsequent abgepfiffen. Schwierige Aufgaben werden dem Schiedsrichter an diesem Abend nicht gestellt.
Die Zuschauer
Das letzte Spiel vor Weihnachten lockt immerhin 23’486 Menschen ins Joggeli. Die Muttenzerkurve präsentiert vor dem Spiel praktisch alle Choreographien, die sie in den letzten zwanzig Jahren zum Thema Polizei, Politik und Fangewalt produziert hat. Es ist ihr Kommentar dazu, dass die Zürcher Polizei die GC-Fans Ende November vor dem Zürcher Derby auf der Duttweilerbrücke eingekesselt hat.
So gehts weiter
Nach der Winterpause reist der FCB am Sonntag, 19. Januar 2025, ins Tessin zu Lugano (16.30). Für GC steht am Tag zuvor um 18 Uhr das Auswärtsspiel in Sion an.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |