FCZ-Trainer Ricardo Moniz (60) lacht in der 32. Minute an der Seitenlinie verschmitzt und sichtlich erleichtert: Verteidiger Lindrit Kamberi (25) hat für den FC Zürich soeben per Weitschuss das wegweisende 1:0 erzielt im Derby gegen GC.
Es ist ein gelungener Schachzug, der sich bezahlt macht und den FCZ an die Tabellenspitze bringt. Für den verletzten Samuel Ballet stellt der FCZ-Trainer nicht etwa Rodrigo Conceiçao auf die rechte Schiene. Conceiçao ist auf dieser Position zu Hause und vor seiner monatelangen Verletzung unbestrittene Stammkraft gewesen. Zuletzt hat sich der Portugiese näher an die Stammelf gespielt. Aber Moniz setzt auf Kamberi – und behält recht.
Kamberi, der Derby-Held
Warum? «Er weiss wie kein anderer, wie ein Derby funktioniert und hat das auch bewiesen. Er war fast noch etwas effizienter als Ballet», adelt der Trainer seinen Matchwinner nach dem ersten Derby seit acht Monaten. Ballet hat sich gegen Lugano einen Muskelfaseriss zugezogen und fehlt dem FCZ noch rund zwei Wochen.
Kamberi ist nicht nur Derby-Held, er ist auch einer derjenigen, die aufgrund der Affiche im Vorfeld nicht noch auf die Wichtigkeit des Spiels hingewiesen worden sind. Bei einigen Legionären, die vor der Saison zum FCZ gestossen sind, sei das anders gewesen: «Perea, Gomez und Chouiar haben das noch nie erlebt. Das ist was Spezielles. Ich habe es ihnen erklärt.»
Alle drei opfern sich für die Teamkollegen auf und zeigen, womit der FCZ in dieser Saison auftrumpft: mit Teamgeist, mit Wille, mit Kampf. Perea sagt überglücklich: «Mein erstes Derby, und es war unglaublich! Die Chemie bei uns im Team ist momentan sehr gut.»
Daran will Moniz noch arbeiten
Einen kleinen Makel hat der gelungene Abend dennoch: Der FCZ baut nach dem 2:0-Vorsprung zur Pause ab und wird nach dem Anschlusstor (61.) beinahe noch mit dem Ausgleich bestraft. Am Ende Nebensache, doch Moniz ist sich dessen bewusst. «Wir müssen diese Intensität weiter hochhalten, noch fitter werden. Das ist der entscheidende Schritt, den wir noch gehen müssen. Wenn wir das 95 Minuten haben, dann haben wir Anspruch, Erster zu werden. Wir haben immer noch zwei Gesichter.»
Und GC? Da fehlt es in der ersten Hälfte an genau diesen Emotionen, die Moniz mit der Hereinnahme von Kamberi auf den Platz gebracht hat. Bei den Hoppers ist mit Captain Amir Abrashi ein «GC-Bueb» auf dem Rasen. Sein Auftritt wirkt wie derjenige von seinen Teamkollegen leer. Erst nach dem Anschlusstor von Awer Mabil kommt Feuer ins Spiel. Doch zum Ausgleich reichts nicht mehr.
Ganz anders als Moniz hat sein Gegenüber Marco Schällibaum schon vor dem Spiel unter Druck gestanden. Die Lage wird sich nach der Niederlage im 286. Derby nicht verbessern. Nach dem YB-Sieg gegen Luzern ist GC nur noch einen Punkt vor Schlusslicht Winterthur auf Platz 10 rangiert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |