Die Bilanz ist verheerend: 22 Spiele. Nur vier Siege. Das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz, den Sion nun mit Vaduz teilt. Dies trotz eines vier Mal (!) höheren Budgets als die Liechtensteiner – 24 gegenüber 6 Millionen Franken. Und Präsident Christian Constantin sagt hinter vorgehaltener Hand: Wenn ich jetzt nicht handle, steigen wir ab!
Gutes sah der Präsident gegen Vaduz nicht. «Das war eine einzige Katastrophe», sagt er. Auch dass Sion viel mehr vom Spiel hatte. Zwingend hätte in Führung liegen müssen, bevor es zum verhängnisvollen Penalty kam, lässt CC nicht gelten. «Was wir derzeit zeigen, genügt nicht mal ansatzweise.» So kommt es nach Spielschluss zu Konsultationen links und rechts. «Ich bin in einer Sitzung», simst er. Bevor er sich den unangenehmen Fragen stellt.
Grosso ist ratlos
Und das Ergebnis seiner Analysen und Konsultationen? Dass Grosso, der nicht mal ansatzweise das übergrosse Ego hat, das andere Fussball-Weltmeister haben, ein ehrlicher Büezer ist, der mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist, steht nicht mal ansatzweise zur Diskussion.
Aber auch, dass er keine Lösungen gefunden hat, sein teures Personal gewinnbringend einzusetzen. «Die Covid-Probleme hatten wir 2020. Jetzt ist März 2021. Fabio hatte mehr als genug Zeit für den Turnaround.» Er pröbelte und pröbelte und pröbelte. Und am Ende verunsicherte er so auch jene, die eine Zeitlang noch zu den Besseren gehörten wie Gaëtan Karlen oder Jan Bamert. Serey Die machte er zum Captain, um ihn dann auf die Ersatzbank zu verbannen. Für Guillaume Hoarau, den Stareinkauf von CC, fand er nie eine dessen Renommee adäquate Verwendung. Hoarau hat im Sion-Dress in der Meisterschaft noch nie getroffen. Gegen Vaduz wurde er kurzfristig als verletzt gemeldet, weil für Grosso Karlen und Roberts Uldrikis in der Stossstürmer-Hierarchie vor AirFrance waren. Und, und, und.
Und nun?
Heute trifft sich CC mit dem Coach. Zum möglicherweise finalen Austausch. Denn Grosso muss schon sehr, sehr gute Argumente haben, damit er am Donnerstag im Heimspiel gegen das ebenfalls formschwache Lugano noch an der Seitenlinie der Walliser stehen darf.
Viel wahrscheinlicher scheint zu sein, dass CC die Reissleine zieht. Denn nach dem Lugano-Spiel gehts zu Lausanne, einem weiteren Team aus der unteren Tabellenhälfte, gegen das Sion üblicherweise so gut wie nie verliert. Nur ist jetzt nichts wie üblich. Diese zwei Spiele stehen am Scheideweg des FC Sion: Hoffnung. Oder der Weg in die Hölle.
Der Klassenerhalt mit diesem talentierten Kader ist keine Hexerei. Aber CC traut Grosso diesen nicht mehr zu.
Mehr zum FC Sion
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |