«Wusste nichts von dieser Aktion»
FCB-Fans spannen Ex-Coach Fink für Aufstand gegen Burgener ein

Ex-Coach Thorsten Fink habe eine Petition für die Absetzung von Präsident Bernhard Burgener unterschrieben. Doch der Deutsche weiss von nichts.
Publiziert: 21.09.2020 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2020 um 15:15 Uhr
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Der frühere Basel-Trainer Thorsten Fink soll Erstunterzeichner einer Petition ...
Foto: imago images/AFLOSPORT
Stefan Kreis und Lea Hartmann

Thorsten Fink (52) verschluckt sich fast, als er auf den Fan-Aufstand gegen FCB-Präsident Bernhard Burgener angesprochen wird. Als «Erstunterzeichner» wird der ehemalige FCB-Trainer von den Organisatoren der Aktion «Ystoo für e FCB» aufgeführt. Das Nachrichtenportal «nau.ch» berichtet: «Fink unterschreibt Petition gegen Burgener.»

BLICK fragt bei Thorsten Fink nach. Der verwunderte Deutsche stellt nun klar: «Ich wusste nicht, dass es sich dabei um eine Aktion gegen die Führung handelt, ich habe lediglich gesagt, dass der FCB ganz gross in meinem Herzen ist und ich dort meine schönste und erfolgreichste Zeit als Trainer hatte.» Er sei zurzeit in Japan bei Vissel Kobe und viel zu weit weg, um die Situation innerhalb des Klubs beurteilen zu können. Er wisse nichts von einer Petition.

«Fähige Neubesetzung der operativen Führung»

Die Organisatoren der Aktion bekräftigen, dass sie Fink per whatsapp einen Flyer mit ihren Anliegen geschickt und er sich innerhalb kürzester Zeit bereit erklärt habe, mitzumachen. Gegenüber BLICK sagt Fink, dass er diesen Flyer nicht mehr hätte. In diesem steht unter anderem, dass man sich grosse Sorgen «über die Entwicklung des FC Basel unter Bernhard Burgener» mache und man eine neue Führung wolle. «Seit seiner Übernahme vor drei Jahren hat der FCB auf vielen Ebenen grossen Schaden erlitten. Um diese Entwicklung zu stoppen, soll ein Übergang zu einer neuen, lokal verankerten Clubverantwortung in Form neuer Besitzverhältnisse angestossen werden. Gleiches gilt für eine fähige Neubesetzung der operativen Führung. Beides wird benötigt, damit der FCB in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bestehen und den sportlichen Ambitionen auf dem Rasen gerecht werden kann.»

Ergänzt wird das Pamphlet auch mit Binsenwahrheiten: «Es gilt, den Spagat zwischen wirtschaftlichem Erfolg und Identität zu meistern sowie den FCB auf ein finanziell nachhaltiges Fundament zu stellen.»

Neben Fink werden auch Prominente aus Politik und Kultur als Erstunterzeichner aufgeführt. Unter anderem die Basler Ständerätin Eva Herzog. Sie sagt: «Viele Menschen in Basel, nicht nur die grössten FCB-Fans sind unglücklich über die Entwicklung beim FCB. Was mir an der Aktion gefällt, ist, dass sie konstruktiv Kritik üben will, mitreden will, das Gespräch sucht und so dem Unmut von vielen einen Weg bieten will, sich zu äussern.»

«Kommunikation muss besser werden»

Auch CVP-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter gehört zum illustren Kreis. Ihr liegt der FCB sehr am Herzen: «Die Kluft zwischen Präsident und Basis ist inzwischen alarmierend gross geworden. Diese Aktion ist ein Weckruf an die Vereinsführung.» Was sie von Burgener hält? «Etliche Entscheide sind sicherlich unglücklich und ungeschickt kommuniziert worden», sagt sie, «aber Herr Burgener trat in grosse Fussstapfen. Er hat ein Erbe angetreten, das nicht so leicht mit vergleichbarem Erfolg weiterzuführen war.»

Wie die Probleme zu lösen sein könnten, weiss Schneider-Schneiter vielleicht auch: «Der FCB-Anhang muss wieder Vertrauen haben, dass Herr Burgener den Verein nicht als blosses Investment oder gar Spekulationsobjekt betrachtet. Die Kommunikation muss besser und ehrlicher, die Zielvorgabe müssen realistischer werden.»

Das sehen auch FCB-Boss Bernhard Burgener und sein CEO Roland Heri so. Die beiden laden heute Abend um 18 Uhr ins Joggeli, um sich mit all jenen auszutauschen, die nicht zufrieden sind. «Wir versprechen Ihnen dabei jene Transparenz, die möglich ist. Sowie einen offenen und gemeinsamen Austausch», schreiben die FCB-Bosse.

Und Fink? Der wird mittlerweile nicht mehr als Erstunterzeichner auf der «Ystoo-für-e-FCB»-Plattform aufgeführt. Es sei alles ein grosses Missverständnis gewesen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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