Ciriaco Sforza (50) spricht nicht lange um den heissen Brei herum. «Unnötig» sei der Ausgleich zum 1:1 gewesen. «Ein langer Ball nach vorne und die Geschichte ist beendet», sagt der FCB-Trainer. Stattdessen spielt sein Goalie, Djordje Nikolic, die Kugel kurz, direkt in die Füsse von Vaduz-Stürmer Nicolae Milinceanu. Der Moldawier bedient Manuel Sutter, Ausgleich für den Aufsteiger.
Es ist nicht die einzige Unsicherheit von Nikolic, der vorallem bei hohen Bällen alles andere als stilsicher wirkt. In der 70. Minute ruft Fabian Frei laut und deutlich «nicht nervös machen» über den Rasen, als Nikolic den Ball in den Füssen hat. Kurze Zeit später lässt der Goalie einen harmlosen Ball auf die Seite abklatschen, statt ihn festzuhalten.
Sforza und Stocker stärken Nikolic den Rücken
Von einem Goalie-Problem will man in Basel trotzdem nichts wissen. Mit einem deutlichen «Nein» beantwortet Sforza die entsprechende Frage.
Auch Captain Valentin Stocker stärkt Nikolic demonstrativ den Rücken. Auch Vorgänger Jonas Omlin habe zu Beginn Mühe gehabt. «Ich kann mich erinnern, dass er sich in den Testspielen vor dem Saisonstart einige Fehler geleistet hat.» Vor allem aber sei das dürftige Remis zum Auftakt gegen den Aufsteiger in erster Linie darauf zurückzuführen, dass man zu wenig präzis gespielt und am Ende keine Kräfte mehr gehabt habe. «Das soll keine Ausrede sein, aber wir haben noch bis Ende August gespielt und müssen noch an unserem Fitness-Level arbeiten», sagt Stocker.
Und er erwähnt die beschwerliche Auswärtsreise nach Kroatien vom letzten Donnerstag. Damals hext Nikolic den FCB mit einer Monsterparade in die nächste Europa-League-Runde, für Sforza steht deshalb auch nach dem Vaduz-Spiel fest, dass er über einen guten Goalie verfügt. Die Frage ist nur: Wieviele Patzer kann sich Nikolic noch erlauben, bis Sforza auf Heinz Lindner setzt?
Gegen Zyprioten wäre Patzer verheerend
Neuzugang Lindner steht für Routine, ist sieben Jahre älter als der junge Serbe. Und er hat bei GC bewiesen, dass er super-league-tauglich ist. Nikolic ist diesen Beweis bislang schuldig geblieben. Beim FC Thun beispielsweise kam er nicht an Guillaume Favre vorbei, in der Challenge League bei Aarau und Schaffhausen aber war er gesetzt.
Für den FCB hat der Serbe bislang 17 Pflichtspiele absolviert, ob noch viele weiter dazukommen werden? Am Donnerstag in der Europa-League gegen Famagusta wäre ein weiterer Patzer jedenfalls verheerend. Ein Unentschieden zum Saisonauftakt gegen den Aufsteiger ist zwar schwach, aber die Super-League-Saison ist ein Marathon und kein Sprint. Bei einer Niederlage gegen die Zyprioten wäre der FCB international aber bereits aus dem Rennen. Nikolic macht Basel nervös.
Mehr zur Super League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |