Erstmals seit Fabio Celestini im Januar das Traineramt in der Innerschweiz übernommen hat, ist die Stimmung beim FCL etwas bedrückt. Nach der 1:4-Ohrfeige in St. Gallen am Donnerstag habe Celestini nicht gut geschlafen. «Wir wollten Vollgas geben, aber wir haben es nicht auf den Platz gebracht. Ich war sauer über unseren Auftritt und habe offen und ehrlich mit meiner Mannschaft gesprochen», sagt der Romand am Tag danach.
Bloss ein Punkt aus den letzten drei Spielen, dazu eine kleine, interne Auseinandersetzung am Donnerstagabend in der Katakombe. Verteidiger Marco Bürki hat gegen den Staff ausgerufen. Mittlerweile sei dies aber geklärt, meint Celestini. Das gehöre dazu. «Man muss die guten Dinge aber auch die schlechten Dinge ansprechen. Die Kommunikation ist wichtig. Alles ist transparent und alles ist ehrlich.»
Auch jetzt appelliert der 44-Jährige wieder an die Mentalität seiner Spieler. Diese müsse einfach da sein. Vor allem in der aktuellen Phase, in der die Teams viele Partien nacheinander bestreiten müssen. In St. Gallen habe diese Mentalität gefehlt. Doch Zweifel hat man in Luzern nicht. «Wir zweifeln nie», ist das Motto beim FCL, das mittlerweile sogar auf den Aufwärmtrikots verewigt ist. Celestini glaubt nach wie vor an sein Team. «Wir haben bisher Grosses geleistet und sind in der Rückrunde hinter St. Gallen die zweitbeste Mannschaft – nur drei Punkte hinter dem vierten Platz. Wir sind noch da.»
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Henchoz braucht drei Punkte
Nun kommt Schlusslicht Xamax als Gast in die Swissporarena. Die Neuenburger sind seit sieben Partien ohne Sieg. Trainer Stéphane Henchoz, seit drei Partien zurück an der Xamax-Seitenlinie, ist überzeugt davon, dass sein Team die Luzerner ärgern kann. Und auch den Klassenerhalt hat er noch nicht abgeschrieben. Aber es braucht drei Punkte in Luzern. Henchoz: «Wir müssen gewinnen. Wir müssen den Exploit schaffen», sagt der Ex-Liverpooler. «Es liegt an uns, das Vertrauen und die Hoffnung zu bewahren! Ich glaube wirklich daran.»
Die Luzerner sind gewarnt. Nach der enttäuschenden Leistung in St. Gallen müssen die Innerschweizer heute sicherlich ein anderes Gesicht zeigen. Das weiss auch Celestini. Sein Plan ist klar: «Ich möchte, dass wir gegen Xamax kein Gegentor kassieren!» Da kommt es ihm gelegen, dass Aggressivleader und Abwehrchef Stefan Knezevic nach seiner Sperre wieder ins Team zurückkehren wird.
Der vierte Platz und Europa sollen in Reichweite bleiben. Dafür müsse sich aber die Mentalität ändern, meint Goalie Marius Müller nach der Pleite gegen die Espen. «Die war schon in Genf und gegen Lugano schlecht. Und gegen St. Gallen haben wirs nicht ansatzweise auf den Platz gebracht, da braucht man nicht von Europa sprechen.»
Ein Sieg am Sonntag gegen Xamax mit der richtigen Mentalität, dann sieht die Welt in der Innerschweiz schon wieder besser aus. Und die bedrückte Stimmung wäre Geschichte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |