«Wir kennen ihre Beweggründe nicht»
FCL-Patron Alpstaeg reagiert auf den Bieri-Coup

Der FC Luzern hat seit Dienstag neun neue Aktionäre. Davon hat Bernhard Alpstaeg erst am Mittwoch erfahren. Er zeigt sich gegenüber Blick aber positiv gestimmt.
Publiziert: 24.05.2023 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2023 um 16:54 Uhr
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Bernhard Alpstaeg ist zufrieden mit der Erweiterung des Aktionariats.
Foto: TOTO MARTI
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Für einmal sind beim FC Luzern auf Aktionärsstufe alle zufrieden. Sowohl Josef Bieri, dem es gelungen ist, trotz Rechtsstreit neun neue Aktionäre zu finden, als auch Bernhard Alpstaeg. Der 77-Jährige, der wie alle anderen von einem Bericht der «Luzerner Zeitung» über die Erweiterung des Aktionariats erfahren hat, ist davon angetan. Das lässt sein Sprecher Sacha Wigdorovits ausrichten. «Er begrüsst es sehr, dass gestandene Unternehmer-Persönlichkeiten in das Aktionariat kommen.»

Insbesondere, dass die neuen Investoren in der Zentralschweiz verankert sind, freut ihn. Schliesslich habe er auch im März bei einer Versammlung des Donatorenvereins Club der 200 dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. «Es ist positiv für den FCL. Es geht hier ja um den Klub und nicht um Bieri oder Alpstaeg», sagt Wigdorovits.

Josef Bieri ist sichtlich erfreut über die positive Reaktion von Alpstaeg. «Das freut mich sehr zu hören», entgegnet er Blick als er davon erfährt. Zuvor sind die beiden nicht in Kontakt gestanden.

Keineswegs besorgt

Obschon sich Wigdorovits und Alpstaeg über die neuen Investoren freuen, betonen sie gleichzeitig, dass es Bieris Sache sei, was er mit seinen Aktien mache. So wie es damals Walter Stierli gewesen sei, als er die Aktien an Alpstaeg verkauft habe. Dass mit Samih Sawiris und Hans Schmid aber ausgerechnet zwei ehemalige Aktionäre zurück sind, die mit Alpstaeg zerstritten sind, will Wigdorovits nicht weiter deuten. «Wir kennen ihre Beweggründe nicht.»

Besorgt davon ist Alpstaeg allerdings keineswegs. Genauso wenig denkt er ans Aufgeben. «Selbstverständlich nicht», unterstreicht Wigdorovits. Die Erweiterung des Aktionariats betreffe den Rechtsstreit nicht. «Das ist einzig und allein eine Auseinandersetzung zwischen Bernhard Alpstaeg und dem Verwaltungsrat der FCL Holding.» Wann und ob Alpstaeg auf die neuen Aktionäre zugehen werde, sei offen. «Darüber haben wir noch nicht gesprochen.»

«Willkommen, sich weiter zu engagieren»

Viel weiter ist diesbezüglich Bieri. Er hat den Dialog mit den neun Investoren in den vergangenen Monaten bewusst gesucht und sie mit ins Boot geholt. «Es ist ein wichtiges Signal nach innen und nach aussen. Einerseits für unsere Angestellten sowie alle Spieler und Spielerinnen. Andererseits auch für alle, die sonst mit dem Klub zu tun haben.» Zudem sei es ein Zeichen einer grossen Solidarität, die jetzt auch im Aktionariat abgezeichnet sei, erklärt Bieri.

Auf die Frage, ob der FCL jetzt auch ohne Aktionär Alpstaeg funktioniere, sagt Bieri klipp und klar, dass das Ziel definitiv ein anderes sei: «Unser Ziel ist es, ein Aktionariat aus Personen mit Innerschweizer Beteiligung. In diesem Aktionärspool hat es auch für Bernhard Alpstaeg Platz. Er ist willkommen, sich auch weiter für den FCL zu engagieren.»

Ausländische Investoren bleiben fern

Keinen Platz hätten dagegen ausländische Investoren. Auch wenn in den letzten sechs Monaten mehrere Anfragen reingeflogen kamen. «Wir haben aber gesagt, dass wir uns zur Innerschweiz bekennen. In zwölf bis 18 Monaten sollen weitere Investoren hinzukommen.» Das Interesse am FC Luzern sei gross. 16 Persönlichkeiten mit Bezug zu Luzern hätten bereits ihr Interesse angemeldet. «Und heute früh hat sich wieder jemand gemeldet. Die neuen Aktionäre sowie die Interessierten wollen für den Klub einstehen. Das ist das Zentrale.»

Zentral ist aber auch, dass die beiden Lager für einmal auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Und es vielleicht den Anfang einer schüchternen Annäherung darstellt.

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