Auf einen Blick
Der FC Luzern steckt wenige Wochen vor Weihnachten in einem radikalen Umbruch. Auf der Geschäftsstelle herrscht ein Kommen und Gehen. Auf zahlreichen Positionen. Die prominenteste Figur, die geht, ist CEO und Präsident Stefan Wolf (53). Nach vier Jahren endet seine Zeit bei seinem Herzensklub.
Zeit für eine Bilanz. War Wolf als 40. FCL-Präsident gut oder schlecht? Hat er reüssiert oder versagt?
Verluste wiegen schwer
Wirtschaftlich hat Wolf definitiv keine Bestnoten verdient. In den vier Jahren hat der FCL immer rote Zahlen geschrieben. Zwar seien die Verluste aufgrund der Investitionen erwartet worden, erklärt er im Blick-Interview, doch auf die Dauer war das ein (zu) riskantes Spiel, das er in dieser Hinsicht eingegangen sei. Vor allem mit dem Wissen, dass im Hintergrund ein nie endender Aktionärsstreit im Gang ist.
Gemäss Blick-Informationen wollte sich Wolf davon nicht aufhalten lassen. Schliesslich habe man die Investitionen in die Digitalisierung und ins Personal in der Strategie festgelegt. Von Sparprogrammen, die der Verwaltungsrat anordnen wollte, um nicht länger rote Zahlen sehen zu müssen, soll er dafür wenig gehalten haben. So dürften auch die verschiedenen Auffassungen punkto Wirtschaftlichkeit zu erklären sein, die er als Rücktrittsgrund nannte.
FCL ist wieder näher an den Leuten
Deutlich besser schneidet Wolf ab, wenn es um die Vertretung des Klubs in der Bevölkerung geht. Alle, die mit Blick über den abtretenden Präsidenten gesprochen haben, loben ihn dafür, wie er den FC Luzern gegen aussen verkörpert hat. Immer wieder war er in der gesamten Zentralschweiz unterwegs, um den Verein zu repräsentieren.
Dass diese Arbeit Früchte getragen hat, zeigen die Zuschauerzahlen in der Swissporarena. Die Fans haben wieder Lust auf den FCL. Seit Wolfs Amtsantritt sind die Besucherzahlen kontinuierlich gestiegen. Letztes Jahr lag der Schnitt bei 12’810 Fans. Nur in der Eröffnungssaison 2011/12 war er noch höher.
Fazit nach vier Jahren Wolf
Das grösste Lob erhält Wolf aber zu seinem Charakter. Ehemalige Mitarbeiter, Ex-Spieler oder auch andere, die mit ihm zu tun hatten, beschreiben ihn als menschlich top, als einen, «der sich nie zu wichtig nimmt». Das hat er auch im Aktionärsstreit mit Bernhard Alpstaeg bewiesen. Immer ging es ihm um die Sache.
Zurück zur Eingangsfrage: Wie ist Wolfs Amtszeit als CEO und Verwaltungsratspräsident zu werten? Das finanzielle Minus wiegt sehr schwer, keine Frage. Weil er es aber geschafft hat, in der Zentralschweiz eine FCL-Euphorie zu entfachen und auch das sportliche Abschneiden von Höhen und Tiefen geprägt war, kann das Fazit nur folgendermassen ausfallen: ausgewogen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 17 | 9 | 31 | |
2 | FC Basel | 17 | 22 | 30 | |
3 | Servette FC | 17 | 3 | 29 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 17 | 6 | 27 | |
5 | FC Zürich | 17 | 1 | 27 | |
6 | FC Luzern | 17 | 2 | 26 | |
7 | FC Sion | 17 | 3 | 23 | |
8 | FC St. Gallen | 17 | 4 | 22 | |
9 | BSC Young Boys | 17 | -5 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 17 | -11 | 17 | |
11 | FC Winterthur | 17 | -23 | 13 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 17 | -11 | 12 |