Viele hausgemachte Baustellen
Kommts jetzt zum grossen FCZ-Knall?

Beim FCZ hängt der Haussegen gründlich schief. Unter Neo-Sportchef Malenovic sind die Zürcher in der Tabelle abgerutscht. Gut möglich, dass Henriksen schon bald nicht mehr Trainer ist.
Publiziert: 05.02.2024 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2024 um 21:17 Uhr
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Bo Henriksen ist angezählt.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Pascal RuckstuhlSport-Desk-Reporter

Sieben sieglose Spiele sprechen für sich. Der FC Zürich ist sportlich an einem vorübergehenden Tiefpunkt angekommen. Ende November noch Leader, droht jetzt der Sturz in die Relegation Group. Nur noch vier Punkte Vorsprung hat der FCZ auf den siebten Platz, auf dem zurzeit Kantonsrivale Winterthur steht.

Die neueste Schmach in Yverdon vom Sonntag (0:3) zeigt, dass die Nerven bei den Beteiligten blankliegen. Captain Yanick Brecher (30) wetterte nach der Roten Karte gegen Cheick Conde, die gemäss Ex-Schiri Urs Meier (65) ihre Richtigkeit hatte, öffentlich. Als «da muss der Schiri rausgehen», «absolut lächerliche Rote Karte» und «dann sind wir in der falschen Sportart», bezeichnete er den Platzverweis. Dazu muss man wissen: Brecher ist für gewöhnlich nicht einer, der öffentlich harte Kritik äussert und schon gar nicht einer, der den Schiedsrichter an den Pranger stellt.

Nur SLO ist noch schwächer

Auffallend: Seit Oktober, also seit Sportchef Milos Malenovic im Amt ist, hat nur Lausanne-Ouchy weniger Punkte geholt als der FC Zürich (14 Zähler aus 13 Spielen). Kein Wunder muss sich auch dieser in der Krise mit unangenehmen Fragen befassen. Als negativer Höhepunkt in seiner dreimonatigen Zeit ist in der Winterpause Eigengewächs Fabian Rohner rasiert worden. Der «Züri-Junge» wurde geopfert, weil es sportlich nicht mehr reichte und man dadurch Kapital einsparen wollte, mit dem man «eventuell einen neuen Stürmer holen könnte», so die Worte von Trainer Bo Henriksen vor zwei Wochen. Passiert ist mit dem «Rohner-Geld» nichts. Nichts, dass dem Trainer oder der Mannschaft in der Krise weiterhelfen würde.

Auch, dass die Zukunft der Führungsspieler und Meistermacher Adrian Guerrero, Antonio Marchesano und Nikolas Boranijasevic, deren Verträge im Sommer auslaufen, noch nicht geklärt ist, muss sich Malenovic ankreiden lassen. Das Führungstrio ist nach starker Vorrunde plötzlich ein Schatten seiner selbst, so auch gegen Yverdon. 

Weil es nicht weiss, wie es im Sommer mit ihnen geschweige denn mit ihrem Trainer weitergeht? 

Fringer: hausgemachtes Problem

Das leidige Trainerthema um Henriksen schwebt nach wie vor wie eine dunkle Wolke über dem Klub und führt zu Unruhen – in und um den Verein. Nach der Yverdon-Schmach bezieht der FCZ auf Blick-Anfrage keine Stellung, geht stattdessen auf Tauchstation und wird derzeit wohl darüber diskutieren, ob Henriksen noch der richtige Mann ist. Der Vertrag des Dänen läuft im Sommer ohnehin aus.

Für Rolf Fringer (67), Trainer-Urgestein und auch schon beim FCZ an der Seitenlinie, ist klar, dass dieses Thema die Mannschaft beschäftigt: «Die ungeklärte Trainerfrage spielt überall mit rein. Für die Spieler ist es enorm schwierig, wenn sie nicht wissen, wie es im Sommer weitergeht. Ein neuer Trainer hätte neue Ideen, neue Ansichten …»

Der 67-Jährige bezeichnet die sportliche Krise auch als ein hausgemachtes Problem, das man mit geschickterer Kommunikation hätte verhindern können oder müssen. «Wenn im Verlauf des Jahres ein Sportchef eingestellt wird, der mittel- und auch langfristig sehr gute Ideen hat, sich aber von der aktuellen Philosophie des Trainers, mit der Henriksen Erfolg hatte, distanziert, bringt das enorm viel Diskussionsstoff.»

Kaum eine Basis für die Zukunft

Aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen von Sportchef und Trainer, ist sich Fringer auch sicher, dass der früh angetönte Kurswechsel der Klubphilosophie den FCZ in die Krise geführt hat. Mehr als das: «Es war sogar naiv und ungeschickt. Und das notabene als die Mannschaft, die mit YB die Tabelle angeführt hat.»

Während Malenovic auf Junge setzen will, wenn möglich auf solche, die aus der FCZ-Academy stammen, war Henriksen noch nie bekannt dafür, dass er ein Talentförderer ist. Fringer: «Von solchen fundamentalen Veränderungen wird man als Trainer auch ein Stück weit beeinflusst. Und das bleibt dann auch der Mannschaft nicht verborgen.»

Ob Henriksen noch der richtige Mann ist, um die Zürcher aus der Krise zu führen, muss unter solchen Voraussetzungen stark angezweifelt werden. Dazukommt, dass der Däne in der Vergangenheit auf Nachfragen stets auf ein Commitment gegenüber dem FCZ verzichtet hatte. Immerhin: Henriksen geniesst nach Blick-Infos noch immer Rückhalt in der Kabine. Ob das aber reicht, um seinem Job weiterhin nachzugehen, sei dahingestellt.

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Mannschaft
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FC Zürich
FC Zürich
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FC Basel
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14
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25
3
FC Lugano
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14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
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5
FC Luzern
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FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
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FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
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8
FC Sion
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14
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BSC Young Boys
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10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
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FC Winterthur
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Grasshopper Club Zürich
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