Trotz monströser CC-Schelte
Sion-Walker macht weiter, als wäre nichts passiert

Sion-Coach Marco Walker tritt erstmals vor die Medien, seit seine Arbeit durch die monströse Trainerschelte von Christian Constantin am Montag quasi vernichtet wurde. Walker aber bleibt total cool.
Publiziert: 01.10.2021 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2021 um 08:55 Uhr
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Trainer Marco Walker und Vizepräsident Gelson Fernandes verstehen sich blendend.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Logisch geht Walker nicht im Detail darauf ein, was der Präsident über ihn, seinen Staff und seinen Job im Blick gesagt hat. Also Voten wie: «Was wir aufführen, ist kein Fussball. Es wird auf allen Ebenen schlecht gearbeitet. Ich sehe nichts, was mir Hoffnung auf Besserung macht.»

Tholot: «Dann musst du im Kopf stark sein»

Walker hat das auch gelesen, klar. Seine Replik: «Zeitungen sind Zeitungen. Das ist das eine. Ich aber bin Trainer des FC Sion. Und mein Job ist es, die Mannschaft auf das Spiel in Zürich gegen den FCZ vorzubereiten. Ich habe mich mit dem Präsidenten kurz ausgetauscht, klar. Doch danach stehe ich wieder auf den Platz und arbeite. Nichts anderes.»

Schon ein verrücktes Business! Da vernichtet einer deine Arbeit – und du machst einfach weiter, wie wenn nichts wäre. «So ist es», bestätigt der Rekord-Trainer Didier Tholot – 604 Tage am Stück Sion-Coach! - in der Lokalzeitung «Nouvelliste». Auch wenn es unmöglich sei, von solcher Kritik nicht getroffen zu werden. «Dann musst du im Kopf stark sein und darfst kein bisschen von deiner Führungslinie abweichen. Sonst bist du tot», sagt der heutige Trainer von Ligue-2-Klub Pau.

Gelson mit der CC-Kritik nicht einverstanden

Auch um eine gewisse Verbundenheit mit dem angeschossenen Coach zu manifestieren, sitzt diesmal der Vizepräsident neben Walker - und nicht wie üblich ein Spieler. «Ich will damit aufzeigen, dass Marco nicht der Alleinverantwortliche ist, sondern uns alle Schuld trägt», sagt Gelson Fernandes. Das ehemalige Spieler-Mentalitätsmonster ist der besonnenere Teil des Führungsduos. Er war mit dem, was CC zu Walker gesagt hat, keineswegs einverstanden. Das kann er natürlich nicht so sagen. Aber man spürt es zwischen den Zeilen. «Zwischen mir und dem Präsidenten herrscht nicht immer totale Übereinstimmung. Aber das ist gut so. Denn so ergänzen wir uns. Worin wir uns einig sind: Dass wir es besser machen müssen. Dass die Attitüde besser werden muss. Vor allem die Körperhaltung hat mich in den schlechten Spielen gegen Stade-Lausanne-Ouchy und GC total gestört.» Weshalb er selber auch mit den Spielern gesprochen habe.

Beim FCZ braucht Walker ein positives Resultat. Sonst sind seine Tage definitiv gezählt. Sie könnten es auch gut im Erfolgsfall sein. Je nachdem, wie fündig CC auf dem Markt wird. Es sei denn, Gelson hat wieder eine andere Meinung als CC…

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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