Der FC Schaffhausen gehört zu den ältesten Fussballvereinen der Schweiz. 1896 auf dem Munot als Football Club Viktoria gegründet, schafft der Klub insgesamt viermal den Aufstieg in die höchste Spielklasse und steht zweimal im Cup-Final.
In den 129 Jahren seines Bestehens stand der Klub ab und an vor dem finanziellen Ruin. So prekär wie aktuell aber war die Lage noch selten. Ein Blick auf den Betreibungsregisterauszug des Betreibungsamts Schaffhausen zeigt, dass mehrere Gläubiger per Rechtsvorschlag sechsstellige Beträge fordern. Unter anderem schuldet der FCS dem FC Winterthur 387'270 Franken und 80 Rappen (Blick berichtete).
Die Frage lautet: Warum hat der FC Schaffhausen trotz offensichtlicher finanzieller Probleme überhaupt die Lizenz für die aktuelle Spielzeit bekommen? Auf Blick-Anfrage lässt die Swiss Football League (SFL) ausrichten, dass die Lizenz «in Einklang mit den Regularien» erteilt werden konnte. Im entsprechenden Artikel des Reglements steht, dass die Lizenz im Fall einer Überschuldung nur erteilt werden dürfe, wenn der Lizenzbewerber wahlweise Folgendes beibringe: «Unwiderrufliche Bankgarantie einer erstklassigen Schweizer Bank oder einer Schweizer Niederlassung einer erstklassigen ausländischen Bank; schriftlicher Forderungsverzicht von Gläubigern; ausreichende Rangrücktrittserklärungen; schriftliche Verträge über unwiderruflich zugesagte Beiträge inkl. Nachweis der Zahlungsfähigkeit dieser Gläubiger; und zwar zusammen mindestens im Umfang der bilanzierten Überschuldung und des allfälligen für die zu lizenzierende Saison budgetierten Verlusts».
Stadion ist ein Millionengrab
Welche Bedingungen der FCS konkret erfüllt hat, verrät die SFL nicht. Klar aber ist, dass mehrere Gläubiger nicht mit letzter Vehemenz auf ihre Forderungen pochen. Der FC Winterthur lässt ausrichten, dass er grundsätzlich kein Interesse daran habe, dem Partnerklub Schaffhausen den Stecker zu ziehen. Und ein anderer Gläubiger sagt auf Blick-Anfrage, dass er öffentlich keine schmutzige Wäsche waschen will.
Hauptgrund für die Erteilung der Lizenz ist aber das Stadion. Die 2017 eröffnete Arena inklusive Mantelnutzung wurde für rund 60 Millionen Franken gebaut. Und auch wenn dem Klub nicht der ganze Bau gehört, wird das Stadion in der FCS-Bilanz nach wie vor als millionenschwere Sicherheit verbucht. Ein folgenschwerer Papiertiger: Die Arena hat theoretisch enormen Wert, doch es existiert gar kein Markt dafür. Ganz im Gegenteil. Das Stadion ist ein Millionengrab. Weil die jährlichen Betriebskosten zwischen 700’000 Franken und einer Million liegen sollen.
Geld, das der FCS nicht hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |