Trotz klirrender Kälte: FCB-Trainer Alex Frei erwartet am Sonntag beim Auftakt in die zweite Saisonhälfte in St. Gallen eine heisse Partie. «Es wird intensiv, von beiden Teams. St. Gallen wird uns früh attackieren, aber wir haben defensiv und offensiv Lösungen parat.»
Müssen Frei und der FCB auch! Nochmals eine Sieglos-Serie wie zu Beginn der Meisterschaft kann sich Rot-Blau nicht erlauben. Denn das Saisonziel von Präsident David Degen ist ambitioniert: Rang 2 – alles andere sei zu wenig.
Finanzielle Reserven aufgebraucht
Einerseits sportlich, aber vor allem aus finanzieller Sicht ist die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation für Rot-Blau ein Muss. Wie angespannt die Situation ist, wurde diese Woche einmal mehr deutlich: Statt wie von Degen ursprünglich angekündigt mit einer «schwarzen Null» beendet der FCB das Geschäftsjahr 2022 mit 1,2 Millionen Franken Verlust. Trotz Europacup-Einnahmen (rund 10 Millionen) und den rund 20 Millionen, die vor einem Jahr die Abgänge Cabral und Edon Zhegrova eingebracht haben.
Kommt dazu, dass sämtliche Reserven aus der Ära Heusler aufgebraucht sind. Darum auch das Puff diese Woche, als Degen und die anderen FCB-Verwaltungsräte von den Vereinsmitgliedern erst eine Beteiligung an der Verlustdeckung forderten, drei Tage und eine grosse Portion Ärger später aber wieder zurückruderten.
Yann Sommer zu Bayern München, sein Nachfolger bei Gladbach wird Landsmann Jonas Omlin. Was die Hauptdarsteller des Bundesliga-Goaliedominos ebenfalls verbindet: Beide schafften einst vom FC Basel den Sprung ins Ausland. Klar, dass der Aufstieg von Sommer und Omlin auch bei Rot-Blau mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen wird. Menschlich, aber auch aus finanzieller Sicht. An beiden Transfers (Bayern und Gladbach zahlten jeweils gut acht Millionen Franken) verdient Basel mit: Dank Weiterverkaufsbeteiligungen und in Sommers Fall auch dank Solidaritätszahlungen, die Ausbildungsklubs bei Transfers ihrer ehemaligen Junioren erhalten. Insgesamt dürfte rund eine Million in die FCB-Kasse fliessen. «Für Yann ist der Wechsel zu Bayern eine grosse Auszeichnung. Dass mit Jonas ein anderer Ex-Basler ihn in Gladbach beerbt, freut uns für die beiden und nehmen wir auch aus anderer Optik gerne zur Kenntnis», so FCB-Sportdirektor Heiko Vogel.
Yann Sommer zu Bayern München, sein Nachfolger bei Gladbach wird Landsmann Jonas Omlin. Was die Hauptdarsteller des Bundesliga-Goaliedominos ebenfalls verbindet: Beide schafften einst vom FC Basel den Sprung ins Ausland. Klar, dass der Aufstieg von Sommer und Omlin auch bei Rot-Blau mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen wird. Menschlich, aber auch aus finanzieller Sicht. An beiden Transfers (Bayern und Gladbach zahlten jeweils gut acht Millionen Franken) verdient Basel mit: Dank Weiterverkaufsbeteiligungen und in Sommers Fall auch dank Solidaritätszahlungen, die Ausbildungsklubs bei Transfers ihrer ehemaligen Junioren erhalten. Insgesamt dürfte rund eine Million in die FCB-Kasse fliessen. «Für Yann ist der Wechsel zu Bayern eine grosse Auszeichnung. Dass mit Jonas ein anderer Ex-Basler ihn in Gladbach beerbt, freut uns für die beiden und nehmen wir auch aus anderer Optik gerne zur Kenntnis», so FCB-Sportdirektor Heiko Vogel.
Um das nächste vorprogrammierte Minus möglichst gering zu halten, sind Europacup und Spielerverkäufe auch in diesem Jahr Pflicht. Alex Frei, den wegen seiner langen Verbundenheit mit dem FCB die angespannte Finanzlage des Vereins beschäftigt, sagt: «Es ist Davids gutes Recht, Rang 2 zu fordern. Aber das setzt mich und den Trainerstab nicht unter Druck, weil wir uns der Wichtigkeit dieses Ziels bewusst sind. Wir haben den Spielern klargemacht, dass wir alles dafür tun müssen, mindestens Zweiter zu werden.»
Mindestens? Schielt man bei Rot-Blau trotz Rang 5 und 14 Punkten Rückstand auf Leader YB sogar noch auf den Meistertitel? Ein Tabuthema ist es jedenfalls nicht, so Alex Frei: «Ich hoffe, die anderen acht Teams neben uns haben auch die Ambition, YB das Leben so schwer wie möglich zu machen. Sonst können wir YB den Meisterpokal schon im Januar überreichen.» Klar ist aber auch für Frei: Macht man in der Bundesstadt keine grossen Fehler, wird der Titel nach einem Jahr Unterbruch wieder nach Bern gehen.
Mehr zur Super League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |