Es ist eine Traumkiste! Mit der Brust holt Julian von Moos (19) eine halbhohe Flanke aus dem Halbfeld runter, gerät kurz ins Straucheln, bugsiert den Ball dann aber im Stile eines Strafraumkillers über die Linie.
Es ist sein erstes Tor seit über einem Jahr. Die Führung für den FC Wil gegen GC. Und «eine Befreiung», um es mit Von Moos zu sagen. Weil es damals im Juni so ist wie so oft, wenns bei Stürmern um Ladehemmung geht. Erst kommt gar nichts, dann alles auf einmal. An neun Treffern ist der 19-Jährige in den folgenden acht Spielen beteiligt. Wenns in den gegnerischen Abwehrreihen brennt, ist Von Moos das Streichholz.
Sforza: «Sensationell!»
Auf den starken Saisonendspurt angesprochen, packt Ciriaco Sforza einen Superlativ aus. «Sensationell!» habe sich Julian entwickelt, so der ehemalige Wil-Trainer. Von Moos sagt: «Der Trainer hat mir Selbstvertrauen gegeben, meinte zu Beginn, dass ich mir Zeit nehmen und mich nicht zu fest unter Druck setzen soll. Er ist immer hinter mir gestanden.» Unter Sforza steht der U19-Nationalspieler bei Wil in jedem Spiel in der Startformation.
Nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um nun auch beim FC Basel durchzustarten. Im Training letzte Woche kommt der Linksfuss aus Salmsach TG über den Flügel, seine Juniorenzeit aber hat er meist im Sturmzentrum verbracht. Wo er sich wohler fühlt? «Eine schwierige Frage», sagt Von Moos. Seine Schnelligkeit sei auf dem Couloir sicher kein Nachteil.
«Julian war als Kind schon schneller als die anderen», sagt der langjährige Junioren-Obmann des FC Romanshorn. Mit fünf tritt Von Moos dem FCR bei, mit 12 ruft der FC St. Gallen, mit 15 landet er bei GC, dann klopft der grosse FC Basel an.
1,5 Millionen Franken Ablöse kostet das Juwel, Von Moos unterschreibt bis Juni 2021. Gespräche über eine mögliche Verlängerung haben bereits stattgefunden. Sollte Von Moos in der Vorrunde zu seinen Einsätzen kommen, dann steht einer Zukunft am Rheinknie nichts im Weg.
19-Jährige träumt von Manchester
Von Moos’ Traum? Die Premier League. «ManUtd ist im Ausland mein Lieblingsverein.» Sein Vorbild? «Wayne Rooney. Sein Spielstil und seine Aggressivität haben mir immer sehr gefallen.»
Bis ins Old Trafford ist es aber noch ein steiniger Weg. Die Realität heisst Joggeli. Dort, wo er im Mai 2019 sein erstes Tor für den FCB erzielte. War jener Treffer gegen Xamax schöner als jene Traumkiste gegen GC? «Ja, weils mein erstes Profi-Tor war. Ein unfassbares Gefühl.»
Eines, das sich in der kommenden Saison wiederholen soll.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |