Trotz brütender Hitze steht er 90 Minuten in der Sonne. Er dirigiert, pusht – und verwirft vor allem in der ersten Hälfte regelmässig die Hände. Was Ciriaco Sforza (50) da im Test gegen Saarbrücken sieht, kann ihm nicht gefallen. Nach 17 Minuten stehts 0:3, sein FCB lässt sich ein ums andere Mal auseinandernehmen.
Sforzas Plan bei seinem Basler Debüt? Geht noch nicht auf. Das merkt auch der frühere Nati-Star selbst. Nach dem dritten Gegentor ruft er aufs Feld: «Das isch z’eifach, Jungs. Das isch z’eifach!» Immer wieder muss er seine Spieler korrigieren. Positionen, Laufwege, Automatismen. Sforza sieht jedes Detail – und tut dies sofort lautstark kund.
«Nicht der gewünschte Start»
0:5 nach 51 Minuten! Am Ende gelingt dem eingewechselten Tician Tushi in der Nachspielzeit noch der Ehrentreffer. Aber an der schallenden Hauptproben-Ohrfeige, die der FCB vor dem kapitalen Europa-League-Quali-Spiel gegen Osijek (Kro) vom nächsten Donnerstag kassiert, ändert das Tor nichts.
«Nicht der gewünschte Start» lässt der FCB über den offiziellen Twitter-Kanal verlauten, versehen mit einem besorgten Emoticon.
Vor den Medien gelassen
Sforza hingegen tritt locker, spässelnd vor die Medien – er könne den Auftritt seines Teams schon richtig einordnen, betont er: «Klar ist das Resultat auf dem Papier hart, doch sie müssen auch sehen: wir haben gerade eine intensive Trainingswoche hinter uns. Konditions- und Krafteinheiten. Dazu haben wir viele junge Spieler getestet.» Er müsse sich als neuer Trainer erstmal ein Bild machen, «und zwar von allen».
Im Duell mit Saarbrücken wird deutlich, dass die Systemumstellung unter dem Nachfolger von Marcel Koller viel Zeit benötigt. Was der neue Trainer fordert? «Schneller nach vorne spielen, mehr Pressing nach vorne – daran arbeiten wir jetzt Woche für Woche.»
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Fokus auf Osijek
Nur: Reicht diese kurze Vorbereitung unter dem neuen Trainer, um im Alles-oder-nichts-Spiel gegen Osijek schon parat zu sein? Der erste Europacup-Auftritt des FCB in der neuen Saison könnte bereits sein letzter werden. Sforza bleibt trotz des Testspiel-Dämpfers cool: «Für mich ist klar, dass unsere Spieler noch müde waren nach solch einer Woche. Ab sofort legen wir den Fokus auf das Spiel in Kroatien – und werden dann bereit sein.»
Ein Weiterkommen gegen Osijek könnte das FCB-Umfeld – nach der Kritik an der Vereinsführung, den Wechselgerüchten um Captain Valentin Stocker zu Luzern und der völlig misslungenen Sforza-Premiere – zumindest in sportlicher Hinsicht wieder etwas Ruhe verschaffen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |