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Zürcher reich beschenkt
Der FCL spielt den Weihnachtsmann im Letzigrund

Der FC Luzern erlebt einen Horror-Abend. Bereits nach wenigen Minuten zieht der Leader aus Zürich unaufhaltsam davon. Die Hintermannschaft der Innerschweizer verteilt Geschenke.
Publiziert: 04.12.2021 um 19:52 Uhr
|
Aktualisiert: 04.12.2021 um 22:18 Uhr
«Hat Luzern wirklich das bessere Kader, Herr Chieffo?»
1:38
0:4-Klatsche in Zürich:«Hat Luzern wirklich das bessere Kader, Herr Chieffo?»
Nicola Abt und Matthias Dubach

Das Spiel: Das Duell der Gegensätze. Während der FCZ zuletzt drei Siege in Folge feierte, kassierte der FCL drei Pleiten hintereinander. Selbstvertrauen? Wenn vorhanden, dann bereits nach wenigen Sekunden malträtiert. Noch bevor die Innerschweizer richtig wissen, wie ihnen geschieht, liegen sie mit zwei Längen im Rückstand. Die Abwehr der Luzerner gleicht einem aufgescheuchten Hühnerhaufen. Jeder macht, was er will und doch nichts richtig. Ein Patzer reiht sich an den nächsten.

Die Verteidigung beim 0:3? Kommt einer Arbeitsverweigerung gleich. Viel nervenschonender hätte die Rückkehr von FCZ-Coach André Breitenreiter nach überstandener Quarantäne wohl nicht ausfallen können. Die Zürcher zementieren den Leaderthron und setzen die Konkurrenz aus Bern und Basel unter Zugzwang. Luzern verharrt am Tabellenende. Ob die Trainersuche in der Innerschweiz durch diesen Auftritt beschleunigt wird?

1/11
Zürcher Festspiele im Letzigrund. Luzern wird überfahren.
Foto: TOTO MARTI

Die Tore:

2. Minute, 1:0 | Aiyegun Tosin: Blitzstart der Zürcher! Aiyegun Tosin fängt einen katastrophalen Pass von David Domgjoni in den eigenen Sechzehner ab und haut sogleich drauf. FCL-Keeper Müller ist noch am Ball dran. Trotzdem rollt dieser über die Linie. 87 Sekunden sind erst gespielt.

12. Minute, 2:0 | Antonio Marchesano: Der nächste Patzer in der Hintermannschaft von Luzern. Torhüter Müller spielt den Ball direkt in die Füsse von Aiyegun Tosin. Der Nigerianer behält im Anschluss die Übersicht und lanciert den mitgelaufenen Antonio Marchesano. Dieser bringt den Ball mühelos im Gehäuse unter.

20. Minute, 3:0 | Mirlind Kryeziu: Adrian Guerrero findet mit seiner Eckballhereingabe den Kopf von Mirlind Kryeziu, der gänzlich unbedrängt zum dritten Tor einnickt.

57. Minute, 4:0 | Aiyegun Tosin: Assan Ceesay bedient mit einer massgeschneiderten Flanke seinen Teamkollegen Tosin. Der Nigerianer bekundet keine Mühe damit, seinen zweiten Treffer an diesem Abend zu erzielen. Die Verteidigung der Luzerner macht bereits Feierabend.

Der Beste: Aiyegun Tosin. Der FCZ-Stürmer glänzt beim ersten Startelf-Auftritt nach sieben Monaten mit zwei Toren und einem Assist.

Der Schlechteste: David Domgjoni. Was für ein Desasterauftritt des überforderten FCL-Kosovaren mit gleich mehreren Riesenaussetzern.

Das gab zu reden: Plötzlich ist es ein paar Minuten vor der Pause verdächtig ruhig im Letzigrund. Ist die Stimmung eingeschlafen, weil Zürich schon 3:0 voraus liegt? Nein! Beide Fankurven haben ihre Plätze geräumt. Die Südkurve – mitten im Spiel gespenstisch leer. Der Gästesektor mit den FCL-Fans ebenso. Die orchestrierte Stille der Fanlager ist ein gemeinsamer Protest gegen die von der kantonalen Konferenz der Polizei- und Justiz-Direktoren (KKJPD) geplanten personalisierten Tickets ab nächster Saison. In beiden nun leeren Kurven hängen Banner mit der Botschaft: «Nei zu personalisierte Tickets!» Die Botschaft der Ultra-Gruppierungen ist klar: Kommen die Tickets mit Namen, bleiben wir weg. Nach der Pause sind dann die Fans wieder auf ihren Plätzen.

So gehts weiter: DerFCZ steht am Samstag in einer Woche wieder im Einsatz. Dann trifft die Truppe von André Breitenreiter auswärts auf Lausanne (18.00). Luzern spielt am Tag darauf im Letzigrund gegen GC (16.30).

Zürich – Luzern 4:0 (3:0)

Letzigrund, 9540 Fans, SR: Fähndrich

Tore: 2. Tosin 1:0. 12. Marchesano (Tosin) 2:0. 20. Kryeziu (Guerrero) 3:0.
57. Tosin (Ceesay) 4:0.

Zürich: Brecher; Omeragic, Kryeziu, Aliti; Doumbia; Boranijasevic, Dzemaili, Marchesano, Guerrero; Tosin, Ceesay.

Luzern: Müller; Burch, Badstuber, Domgjoni; Emini; Schulz, Gentner, Ugrinic, Frydek; Sorgic, Ndiaye.

Bemerkungen: Zürich ohne Buschman-Dormond (verletzt), Coric (krank). Luzern ohne Schürpf, Alabi, Campo, Monney (alle verletzt). 75. Pfostenschuss Gn
onto.

Einwechslungen:

Zürich: Kramer (59. für Ceesay). Gnonto (59. für Tosin). Seiler (78. für Doumbia). Rohner (78. für Boranijasevic). Kamberi (88. für Dzemaili).

Luzern: Grether (3; 46. für Domgjoni). Ndenge (2; 46. für Sorgic). Tasar (62. für Emini). Cumic (67. für Ndiaye). Rupp (79. für Gentner).

Gelbe Karte: 24. Marchesano (Schwalbe). 47. Boranijasevic (Foul).

Letzigrund, 9540 Fans, SR: Fähndrich

Tore: 2. Tosin 1:0. 12. Marchesano (Tosin) 2:0. 20. Kryeziu (Guerrero) 3:0.
57. Tosin (Ceesay) 4:0.

Zürich: Brecher; Omeragic, Kryeziu, Aliti; Doumbia; Boranijasevic, Dzemaili, Marchesano, Guerrero; Tosin, Ceesay.

Luzern: Müller; Burch, Badstuber, Domgjoni; Emini; Schulz, Gentner, Ugrinic, Frydek; Sorgic, Ndiaye.

Bemerkungen: Zürich ohne Buschman-Dormond (verletzt), Coric (krank). Luzern ohne Schürpf, Alabi, Campo, Monney (alle verletzt). 75. Pfostenschuss Gn
onto.

Einwechslungen:

Zürich: Kramer (59. für Ceesay). Gnonto (59. für Tosin). Seiler (78. für Doumbia). Rohner (78. für Boranijasevic). Kamberi (88. für Dzemaili).

Luzern: Grether (3; 46. für Domgjoni). Ndenge (2; 46. für Sorgic). Tasar (62. für Emini). Cumic (67. für Ndiaye). Rupp (79. für Gentner).

Gelbe Karte: 24. Marchesano (Schwalbe). 47. Boranijasevic (Foul).

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