Es läuft die 7. Minute im Spiel gegen GC als Julian von Moos zum Sprint ansetzt. Wie von Sinnen rennt er los, hängt all seine jubelnden Mitspieler ab, direkt Richtung Eckfahne. In die Arme eines Kumpels, Emotionen pur. Sekunden zuvor hatte der Thurgauer seinen ersten Pflichtspieltreffer für jenen Verein erzielt, bei dem er gross wurde.
Von «Heimat» spricht Von Moos nach dem Spiel. Und von einem unglaublichen Gefühl: «Hier zu treffen, vor der eigenen Kurve, im eigenen Stadion, vor ausverkauftem Haus.» Mit zwölf wechselt der pfeilschnelle Flügel vom FC Romanshorn zum FC St.Gallen, drei Jahre später folgt er dem Ruf der Grasshoppers. Wieder drei Jahre später der Wechsel zum grossen FC Basel. Über eine Million Franken soll der damalige Sportchef Marco Streller für den Hochbegabten bezahlt haben.
Lange Verletztenliste
Der renommierte englische «Guardian» führt Von Moos zu diesem Zeitpunkt unter den weltweit hoffnungsvollsten Spielern mit Jahrgang 2001. Immer wieder wird Von Moos aber zurückgeworfen.
Pfeiffersches Drüsenfieber mit 17, eine Schambeinentzündung, später eine Operation an den entzündeten Mandeln, durch die er zehn Kilo Muskelmasse verlor. Nur 20 Pflichtspiele für den FCB, er wird nach Wil ausgeliehen, wo er unter Ciriaco Sforza in 13 Spielen 10 Skorerpunkte sammelt, dann gehts weiter nach Holland, bei Vitesse Arnheim kommt er aber nicht über die Reservistenrolle hinaus.
Mittlerweile ist Von Moos wieder dort, wo alles angefangen hat: Beim FC St.Gallen. Bis 2024 hat Von Moos unterschreiben. Dies, weil FCB-Boss David Degen nicht mehr mit ihm plante.
Rächt sich von Moos an Degen?
Das ist überraschend, denn unter anderem wars Degen selbst, der Von Moos damals von GC zum FCB brachte. Damals noch in seiner Eigenschaft als Mitbesitzer einer Spielerberateragentur.
Ob von Moos seinem einstigen Förderer heute Abend zeigen wird, wieviel Potenzial in ihm steckt? An der breiten Brust mangelt es dem Thurgauer jedenfalls nicht. «Wir gehen mit purem Selbstvertrauen nach Basel.» Kein Wunder, der FCSG ist in diesem Jahr noch ungeschlagen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |