«Wir probieren unseren Fans eine Freude zu bereiten»
1:10
FCL-Matchwinner Sorgic:«Wir probieren unseren Fans eine Freude zu bereiten»

Showdown in Luzern naht
Geheimgespräch zwischen Alpstaeg und Bieri im FCL-Zoff

Am Donnerstag kommts beim FCL zum Showdown um die Macht im Verein. Im letzten Spiel vor dem Knall verhindert nur GC-Goalie Justin Hammel einen Luzerner Kantersieg.
Publiziert: 30.10.2022 um 15:00 Uhr
|
Aktualisiert: 30.10.2022 um 15:34 Uhr
1/7
Vor dem Showdown am Donnerstag trafen sich die FCL-Aktionäre Josef Bieri (l.) und Bernhard Alpstaeg zum Geheimgespräch. Kommts doch noch zur grossen Versöhnung?
Foto: freshfocus
Carlo Emanuele Frezza und Matthias Dubach

Kommts doch noch zur grossen Versöhnung beim FC Luzern? Die beiden Aktionäre Bernhard Alpstaeg und Josef Bieri haben sich am Samstag zu einem Gespräch getroffen. Zwar ist über den Inhalt Stillschweigen vereinbart worden. Doch wie Blick in Erfahrung gebracht hat, soll es ein offener und gesitteter Austausch gewesen sein.

An der ausserordentlichen Generalversammlung wird derzeit nicht gerüttelt. Die ist nach wie vor für am Donnerstag, 3. November angesetzt und findet nach der ordentlichen GV der FC Luzern Innerschweiz AG statt. Mehrheitsaktionär Alpstaeg will dann den gesamten Verwaltungsrat austauschen und das Gremium künftig alleine stellen. Das bestätigte er kürzlich klipp und klar. «Ich ziehe das durch», meinte der 77-jährige Patron zur «Luzerner Zeitung».

Wäre da nicht der Minderheitsaktionär Josef Bieri. Zwar kann er rechtlich gegen seinen Aktionariats-Kollegen nichts unternehmen. Doch er setzt sich vehement für die Beibehaltung der aktuellen Klubführung ein. Und wie er Mitte Oktober gegenüber der LZ sagte, «stirbt die Hoffnung zuletzt». In der Geschichte des Streits um den FCL dürften bis am nächsten Donnerstag also noch einige Kapitel hinzukommen.

Sieg gegen GC als Nebenschauplatz

Der Sieg am Samstag gegen GC? Verkommt schnell wieder zum Nebenschauplatz. Nach dem Spiel stehen FCL-Präsident Stefan Wolf und Verwaltungsrat-Vizepräsident Josef Bieri in den Letzigrund-Katakomben bei der Gästekabine, die Stimmung scheint locker und gelöst. Klar, das Spiel gegen GC ist eine sichere Beute für Luzern. Die Zentralschweizer besiegen ein erschreckend schwaches Heimteam viel zu wenig hoch 3:1.

Doch ob Wolf und Bieri tatsächlich so locker drauf sind? Kaum vorstellbar. Denn womöglich ist das Duo wie der ganze FCL-Verwaltungsrat am nächsten Donnerstag weg von ihren Posten. In vier Tagen kommts zur lange erwarteten Generalversammlung vom FC Luzern und der Holding. Es ist der grosse Showdown im verrückten, internen Mega-Zoff beim FCL.

«Ich würde meine Saisonkarte zurückgeben»
1:04
FCL-Fans über Alpstaeg:«Ich würde meine Saisonkarte zurückgeben»

Frick wird an der GV vor Ort sein

Der Mannschaft ist im letzten Spiel vor dem grossen Knall aber nichts vom riesigen Wirbel anzumerken. Nach dem 3:1-Sieg gegen GC sagt FCL-Verteidiger Mohamed Dräger mit einem Grinsen im Gesicht: «Welche Unruhe?»

Ernster betrachtet Trainer Mario Frick die kommenden heissen Tage. Er sagt: «Wir behalten den Fokus auf dem Sport. Das machen wir am besten, indem wir die Spiele einfach gewinnen. Ich bin froh, dass dieser Donnerstag bald vorbei ist. Wir haben ja keinen Einfluss darauf, was dort passiert. Ich bin selber gespannt und werde vor Ort sein.» Die Mannschaft wird aber nicht geschlossen dabei sein, der GV-Besuch ist keine Pflicht.

Frick ist aber auch ziemlich ernst, wenn er über den zweiten Sieg in Folge spricht. «Ich sagte in der Pause: Wenn wir hier nicht gewinnen, drehe ich durch.» Denn dass es beim Seitenwechsel nur 1:2 steht, ist eigentlich ein Witz. Einzig und alleine wegen GC-Keeper Justin Hammel führt Luzern nicht schon 3:0 oder 4:0.

Das GC-Tor kurz vor der Pause? Es ist ein Geschenk, weil Marco Burch am eigenen Sechzehner den Ball an Hayao Kawabe verliert und GC die Situation eiskalt ausnutzt.

GC-Contini stinksauer

Das war es aber auch schon mit gelungenen Hoppers-Aktionen. Eine Woche nach dem 4:1 im Derby gegen den FCZ bieten die Hoppers einen schwachen Auftritt. Trainer Giorgio Contini ist stocksauer: «Wir waren selbstzufrieden nach dem Derby und haben offenbar gedacht, es gehe nun von alleine. Man kann sich aber nicht drei Wochen lang für einen Derbysieg feiern lassen. Wir hatten keine Leidenschaft. Das Beste ist noch das Resultat.»

«Dieses Spiel dürfen wir so nicht herschenken»
0:47
GC-Mittelfeldspieler Ndenge:«Dieses Spiel dürfen wir so nicht herschenken»

Obwohl Hammel auch in der zweiten Halbzeit stark hält, macht Luzern den Sack früh zu. Es ist Doppeltorschütze Dejan Sorgic, der mit einer herrlichen Direktabnahme alles klar macht. Der FCL-Stürmer beendet damit seine zweimonatige Torlosigkeit eindrücklich.

Doch eben: Dass Sorgic wieder trifft und Luzern zumindest bis heute sogar auf Rang 3 steht, ist in der kommenden Woche nur eine Randnotiz. Schon beim nächsten Heimspiel könnten Wolf und Co. beim FCL Geschichte sein.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?