«Zurück an den Verhandlungstisch!»
Donatoren & Co. fürchten den grossen Luzern-Knall

Der Streit beim FC Luzern beschäftigt die gesamte Zentralschweiz. Auch vereinsnahe Institutionen sind besorgt und verlangen, dass die Parteien wieder miteinander sprechen.
Publiziert: 26.10.2022 um 00:03 Uhr
1/5
Beim FC Luzern droht nächste Woche nichts mehr so zu sein, wie es einmal war.
Foto: PIUS KOLLER
Carlo Emanuele Frezza

Den 3. November haben zahlreiche Zentralschweizer in ihrer Agenda dick angestrichen. Dann findet die von Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg einberufene ausserordentliche Generalversammlung der FCL Holding AG statt. Gut eine Woche ist es bis dahin. Danach droht beim FC Luzern nichts mehr so zu sein, wie es war.

Dementsprechend brodelt es rund um den Klub. Daraus machen verschiedene Institutionen, die dem FCL nahe sind, kein Geheimnis. Sowohl der grösste Donatorenverein des Klubs als auch der Beirat hoffen, dass die beiden Parteien tatsächlich noch zueinanderfinden. Doch die Zeit drängt.

Donatorenklub prüft Massnahmen

«Wir machen uns Sorgen», gibt Reto Niederer, Präsident vom «Club der 200», gegenüber Blick zu. «Wir sind eigentlich sehr zufrieden mit der aktuellen Führung. Sportlich läuft es gut. Zudem macht auch die Nachwuchsabteilung grosse Fortschritte. Und mit Präsident Stefan Wolf ist jemand da, der mit Herzblut hinter der Sache ist. Er ist regional verankert und versteht viel von Fussball», betont der Geschäftsführer eines Ingenieurbüros.

Der Donatorenklub hat bereits am Montagabend auf seiner Homepage Stellung bezogen. «Wir sind sehr beunruhigt über die aktuelle Situation», steht da. «Das Wohl des FC Luzern ist für uns eine Herzensangelegenheit und ist in unserer DNA tief verwurzelt. Deshalb rufen wir die Akteure zur Besonnenheit und Rückkehr an den Verhandlungstisch auf», fordert Niederer.

Der «Club der 200» prüft derweil Schritte, sollte Alpstaeg tatsächlich die totale Macht an sich reissen. «Wir haben eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen, an welcher allfällige Massnahmen und ein weiteres Vorgehen gegenüber einer neuen möglichen FCL-Führung diskutiert und beschlossen werden.» Diese a.o. GV wird einige Tage nach jener der FCL Holding AG stattfinden.

Was machen die beiden Institutionen?

FCL-Beirat:
Der Beirat des FC Luzern ist eine Vereinigung ohne Statuten, die aus sportinteressierten und engagierten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Entertainment besteht. Sie setzen sich für eine positive Wahrnehmung des FC Luzern in der Öffentlichkeit ein. Zu den Mitgliedern des Beirats gehören Bernhard Alpstaeg und Josef Bieri. Als Präsident fungiert Raphael Bachmann.

Donatorenverein «Club der 200»:
Der Verein ist 1980 von Walter Stierli gegründet worden. Heute zählt er über 200 Mitglieder. Der «Club der 200» unterstützt die Fussballabteilung des FC Luzern finanziell. Zudem pflegt er eine enge Beziehung zu sozialen Institutionen und Einrichtungen in der Zentralschweiz. Der Präsident des Vereins heisst Reto Niederer.

FCL-Beirat:
Der Beirat des FC Luzern ist eine Vereinigung ohne Statuten, die aus sportinteressierten und engagierten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Entertainment besteht. Sie setzen sich für eine positive Wahrnehmung des FC Luzern in der Öffentlichkeit ein. Zu den Mitgliedern des Beirats gehören Bernhard Alpstaeg und Josef Bieri. Als Präsident fungiert Raphael Bachmann.

Donatorenverein «Club der 200»:
Der Verein ist 1980 von Walter Stierli gegründet worden. Heute zählt er über 200 Mitglieder. Der «Club der 200» unterstützt die Fussballabteilung des FC Luzern finanziell. Zudem pflegt er eine enge Beziehung zu sozialen Institutionen und Einrichtungen in der Zentralschweiz. Der Präsident des Vereins heisst Reto Niederer.

Das Hoffen auf ein friedliches Ende

Raphael Bachmann, Präsident des Beirats sowie CEO und Mitinhaber der Bachmann Bäckerei, hofft ebenfalls auf ein gutes Ende. Auf Anfrage betont er, dass der Beirat die Werte des FCL lebt und vertritt. «Wir sind volksnah und identifizieren uns mit der Innerschweiz», werden diese auf der Homepage des Fussballklubs beschrieben. Bedeutender scheint aber eine andere Passage: «Wir helfen einander und stehen füreinander ein.»

Sollte Alpstaeg in einer Woche tatsächlich den Verwaltungsrat in die Wüste schicken, stehen nicht nur die direkt Betroffenen vor einer ungewissen Zukunft. Institutionen wie der Donatorenklub und der Beirat dürften genauso Mühe haben, zur Tagesordnung überzugehen.

«Der Mehrheitsaktionär befiehlt! Das werde ich auch tun»
1:41
FCL-Alpstaeg mit Machtwort:«Der Mehrheitsaktionär befiehlt! Das werde ich auch tun»
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?