Sein Trainerprofil hat in diesem Jahr einige Kratzer abbekommen
Das sind die Versäumnisse von Luzern-Trainer Frick

Die Bilanz der zweiten vollen Saison von Mario Frick in Luzern fällt durchzogen aus. Zu viele Nebenschauplätze, die zu wenig gut moderiert wurden, haben sich als Störfaktoren entpuppt.
Publiziert: 03.05.2024 um 18:16 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2024 um 18:20 Uhr
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Mario Frick ist seit zweieinhalb Jahren Trainer beim FC Luzern.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Vor einem Jahr, da wurde Luzern-Trainer Mario Frick (49) von allen Seiten mit Lob überschüttet. Seine bis dahin rund 500-tägige Amtszeit war bis zu dieser Zeit ein voller Erfolg. In seiner ersten Halbsaison bewahrte er den FCL vor dem Abstieg, ehe er ihn in seiner ersten vollen Saison auf Rang 4 führte. Wegen seiner sportlichen Meriten, aber auch wegen seiner Ausstrahlung entwickelte er eines der interessantesten Trainer-Profile der Super League.

Heute, ein Jahr später, hat das Frick’sche Trainerprofil einige Kratzer bekommen. Drei Ziele hat er zusammen mit der sportlichen Leitung für die zu Ende gehende Saison herausgegeben: das Erreichen der Gruppenphase der Conference League, den Cupsieg sowie einen Platz in der Championship Group. Alle drei haben sie verpasst. Ab Sonntag startet im St. Jakob-Park gegen Basel die Relegation Group.

Ohne Strich wäre es eine Okay-Saison

Richtig versagt hat Luzern dabei im Cup gegen das unterklassige Delémont. Resultatmässig wie auch spielerisch. In der Liga ist der FCL dagegen Opfer des eingeführten Strichs geworden. Gäbe es keine Tabellenteilung, wäre es eine Okay-Saison.

Dass man wiederum europäisch nicht in die Gruppenphase gekommen ist, ist vertretbar. Auch wenn es in der Qualifikation durchaus drin gelegen wäre, nach Djurgarden auch die Hibs aus Schottland zu schlagen. Danach hätte mit Aston Villa – dem Tabellenfünften der Premier League – ein sehr attraktiver wie auch schwieriger Gegner gewartet.

Spieler fühlen sich nicht wertgeschätzt

Doch die Kratzer, die Frick abbekommen hat, sind nicht nur den Resultaten geschuldet. Wie schon im Vorjahr wurde er auch dieses Jahr mit zahlreichen Nebenschauplätzen konfrontiert. Konnte er sie im letzten Jahr noch souverän moderieren, ist es ihm in dieser Spielzeit nicht mit demselben Erfolg gelungen.

Die Kehrtwende in der Captainfrage nach der Cup-Blamage, als Ardon Jashari (21) urplötzlich wieder die Binde trug, die Strategie mit den vielen Jungen sowie die propagierten Ziele, die viele für zu hoch halten. Das sind die Themen, die in diesem Jahr auf der Allmend für Diskussionen gesorgt haben. Zudem weiss Blick von Spielern, die sich vom Trainer im Vergleich zum Vorjahr zu wenig wertgeschätzt fühlen. Die Gründe dafür sind nicht nur die Einsatzzeiten, sondern auch die verteilten Rollen im Teamgefüge.

Disput mit Simani

Frick selbst war mit der Mannschaft teils genauso unzufrieden. Nach der Pleite gegen das Tabellenschlusslicht SLO hat er dabei ordentlich Luft rausgelassen. Vor versammelter Mannschaft wurde es zwischen ihm und Denis Simani (32) lauter und lauter, sodass am Ende gar der Garderobentisch in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Einen direkten Zusammenhang damit, dass der Innenverteidiger aus diesem Grund nach fünf gemeinsamen Jahren mit dem früheren Serie-A-Stürmer im Sommer einen anderen Weg einschlägt (zurück zu Vaduz), gibt es aber nicht.

Wie viel Potenzial sieht Frick noch?

Frick steht in Luzern noch bis 2026 unter Vertrag. Trotzdem mehrten sich jüngst die Gerüchte, wonach er sich nach einem neuen Job umsehe. «Wir nehmen gemeinsam mit ihm die kommende Saison in Angriff», konterte daraufhin Sportchef Remo Meyer (43).

Wie die Perspektiven in Luzern aussehen, bleibt abzuwarten. Vor einem Jahr sagte Frick noch euphorisch: «Zu einem Spitzenteam fehlt nicht mehr viel.» Welches Potenzial er beim FCL mit dem anstehenden Umbruch heute noch sieht, darüber wird er wohl in diesen Tagen nachdenken.

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