Schweiz als Durchlauferhitzer
Achtung, die Bullen kommen!

Jung und talentiert: Gleich vier Profis aus dem Red-Bull-Kosmos sind im Winter zu Schweizer Klubs gewechselt. Leihweise, um die Super und Challenge League als Durchlauferhitzer zu nützen.
Publiziert: 28.01.2023 um 12:13 Uhr
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RB-Leihstürmer Roko Simic erlebte beim FCZ einen Traumstart: Zwei Tore nach seiner Einwechslung, die dem Schlusslicht immerhin einen Punkt in Luzern bescherten.
Foto: keystone-sda.ch

Red Bull – was bei vielen Romantikern unter den Fussballfans Würgereiz auslöst, ist für die Sportchefs in der Schweiz ein Segen: Gleich vier Klubs aus Super und Challenge League haben sich in diesem Winter im randvollen Spielerteich der von Red Bull alimentierten Klubs aus Salzburg und Leipzig bedient.

Achtung, die Bullen kommen! Beim FCZ hat Stürmer Roko Simic nur vier Minuten gebraucht, um aus einem 0:2 ein 2:2 beim Jahresauftakt in Luzern zu machen. Im gleichen Spiel hat Mamady Diambou, von dem FCL-Trainer Mario Frick schwärmt, für die Innerschweizer debütiert. In Basel soll Hugo Novoa die Offensive zum Fliegen bringen und in der Challenge League Antoine Bernede Lausanne-Sport zum Aufstieg verhelfen.

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Durchlauferhitzer

Der Auftrag an das junge und talentierte Quartett ist klar: Einerseits helfen, die sportlichen Probleme ihrer neuen Klubs zu lösen. Andererseits: Die Schweiz als Durchlauferhitzer nutzen, um dereinst in Salzburg und Leipzig zu Leistungsträgern aufzusteigen. Gelungenes Beispiel: Daouda Guindo, der nach starker Vorrunde beim FC St. Gallen im Winter nach Salzburg zurückbeordert wurde.

Ein langfristiger Verbleib in der Schweiz? Nur möglich, wenn Red Bull den Spieler nicht mehr will. Kein Schweizer Klub hat die finanziellen Mittel, einen Profi abzuwerben, mit dem Red Bull eigene Pläne hat. Auf Roko Simic etwa setzen die Bullen grosse Stücke – nach dem Abstecher zum FCZ soll er bei Salzburg, später bei Bundesliga-Topklub RB Leipzig zünden. Doch als Helfer in der Not sind Spieler mit Red-Bull-DNA nützlich und gefragt: Salzburg hat aktuell europaweit 14 Spieler bei anderen Klubs parkiert, Leipzig 12.

«Gut ausgebildet»

Luzern-Sportchef Remo Meyer zu Blick: «Sicherlich gelten Spieler aus der RB-Akademie als gut ausgebildet und stehen für eine bestimmte Art, Fussball zu spielen. Und mit Salzburg über Spieler zu verhandeln, ist jedenfalls nicht schwer.» Sind RB-Talente im Vergleich mit gleichaltrigen Schweizern in der Entwicklung weiter? Meyer: «Betreffend der Ausbildung muss sich der Schweizer Fussball nicht verstecken. Entsprechend kann man diese Frage nicht pauschal beantworten, sondern muss den individuellen Fall betrachten.»

Alex Frei hat schon beim FC Wil Spieler von Red Bull weiterentwickelt, in Basel ist es der seit Winter von Leipzig ausgeliehene Hugo Novoa. Der FCB-Coach über seine Erfahrungen mit RB-Talenten: «Sie sind ausgebildet für das schnelle Umschaltspiel und bereit für eine hohe Intensität. Am Ende aber ist es egal, woher ein Spieler kommt. Mich interessiert: Ist er gut oder nicht?»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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