«Viele der Spieler haben in der Vorbereitung gekotzt»
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Konditrainer von Luzern:«Viele der Spieler haben in der Vorbereitung gekotzt»

Schmidt muss FCL für Frick zur «fittesten Mannschaft» machen
Dieser Mann hat die schwierigste Aufgabe der Liga

Nur vier Wochen hat Luzerns Kondi-Trainer Christian Schmidt Zeit, die Spieler des Schlusslichts zu körperlichen Maschinen zu machen. Druck? Nein, der einst von Alex Frei geholte «Schleifer» ist so richtig heiss auf die Herkulesaufgabe.
Publiziert: 14.01.2022 um 13:54 Uhr
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Christian Schmidt peitscht die FCL-Profis durch den Januar.
Foto: TOTO MARTI
Marco Pescio

Christian Schmidt (50) hat die FCL-Stars schon in so mancher Vorbereitung über den Platz gehetzt. Eine derartig klare wie anspruchsvolle Aufgabe wie in diesem Winter ist ihm aber noch nie aufgetragen worden.

Bevor Mario Frick (47) überhaupt das erste Mal Kontakt mit seiner Mannschaft gehabt hatte, erklärte der neue FCL-Cheftrainer bei seiner Vorstellung: «Ich will in der Rückrunde die fitteste Mannschaft der Liga haben!» Eine deutliche Ansage in Richtung des Konditions-Trainers, dem vom Ende der Winterferien bis zum ersten Spiel gegen Basel am 30. Januar gerade mal ein Monat bleibt, um seine Jungs fitter als die gesamte Konkurrenz machen.

Wie findet das Schmidt? «Top», sagt der Korse lachend, «für mich ist das überhaupt nicht mit Druck verbunden, sondern nur mit Spass. Wir schaffen das!» Er wisse genau, was er tun müsse, um das Ziel zu erreichen. Klar, die Spieler würden aktuell im Training leiden, «doch das ist nötig – wir brauchen unbedingt eine fitte Mannschaft!»

Coach Frick gehts in erster Linie ums Signal, das er mit seiner forschen Aussage aussendet. Nicht darum, ob jetzt sein FCL letztlich mehr Kilometer abspult als etwa der physisch sehr dominante Meister YB. Die Distanzen sind ihm gar nicht so wichtig – vielmehr die Fähigkeit seiner Spieler, auch in der 80. Minute noch spritzig genug zu sein, um die letzten paar Prozente herauszuholen. Da soll der aktuelle Tabellenletzte den Unterschied zu den anderen der Liga machen!

Schuften bis zum Kotzen?

Dafür lässt Schmidt Pascal Schürpf, Dejan Sorgic und Co. nun regelmässig an ihr Limit – oder darüber hinaus – kommen. Methoden dazu hat er bei seinen Stationen in der tunesischen Nationalmannschaft, bei Nizza, Rennes, Monaco und Al-Hilal genug gelernt. Als er 2013 vom damaligen FCL-Sportchef Alex Frei geholt wurde, die beiden wurden in Rennes gute Freunde, sei es durchaus mal vorgekommen, dass Spieler nach harten Trainings gekotzt hätten: «Doch mittlerweile sind wir in Luzern auf einem Niveau, auf dem das nicht mehr passiert. Muskelkater vielleicht, Müdigkeit auch, klar. Aber nicht mehr!»

Damit will der Mann mit dem Übernamen «Schleifer» auch gleich die Frage aus dem Weg räumen, ob die Luzerner bislang denn nicht genug fit gewesen seien, wenn Frick schon ein solch eindeutiges Ziel setzt? Natürlich könne man so denken, sagt Schmidt, die Strategie eines Vereins hänge aber immer auch mit dem Plan des jeweiligen Trainers zusammen. Fabio Celestini und Interimsmann Sandro Chieffo sind nun passé. Fricks Spielstil verlange jetzt andere physische Voraussetzungen.

«Wartet noch ein langer ‹Krieg› auf uns»

Schmidts einziges Problem aktuell: Corona! Dass immer wieder isolierte Spieler fehlen, erschwere die Arbeit. Jene Profis, die erst jetzt langsam einsteigen, würden individuell ans geforderte Niveau herangeführt.

Dass der FCL am Ende das Ziel Ligaerhalt noch erreicht, daran hege er keinen Zweifel: «Wir schaffen das. 100 Prozent! Aber es wartet noch ein langer ‹Krieg› auf uns!»

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