Beim FCZ macht man kein Geheimnis daraus, dass Neuzugang Benjamin Mendy (30) noch nicht zu einhundert Prozent fit ist. Der Franzose war für die ersten Wochen eigentlich fürs Aufbautraining vorgesehen und ist «physisch aktuell bei etwa 70 Prozent», sagte Trainer Ricardo Moniz (60) vor dem Cupspiel gegen YB.
Nach dem Meisterschaftsspiel gegen Yverdon steht Mendy gegen YB aber trotz Fitnessrückstand zum zweiten Mal im FCZ-Kader. Weil er spielerisch und vor allem in punkto Mentalität weiterhelfen könne. Seine körperlichen Defizite kann der Weltmeister dieses Mal aber nicht verbergen. Ausgerechnet im bis dato für den FCZ wichtigsten Saisonspiel zieht er einen unglücklichen Abend ein.
Fehlende Fitness kaum zu übersehen
In der 71. Minute kommt Mendy für Samuel Ballet ins Spiel, da stehts 2:2. Alles noch offen. Kaum auf dem Rasen wird der FCZ-Profi im Zweikampf von Cedric Itten abgekocht und muss den YB-Stürmer ziehen lassen. Colley taucht alleine vor FCZ-Goalie Yanick Brecher auf und schiesst das entscheidende 3:2.
«Ich wollte mit ihm das Spiel gewinnen, um in die nächste Runde einzuziehen», sagt FCZ-Coach Moniz über die Einwechslung Mendys. Man habe im letzten Spiel gegen Yverdon gesehen, welche Qualität dieser habe. Da leistete der 30-Jährige bei seinem Debüt einen Assist zum 2:1 von Jahnoah Markelo. Als Fehler sieht Moniz die Einwechslung nicht. «Ich wollte ihn sogar von Anfang an bringen. Aber er sagte mir, er ist noch nicht fit genug.»
Dieser Umstand macht sich auch nach dem 2:3 bemerkbar. Mendy hat gegen die schnellen YB-Flügel Joël Monteiro und Alan Virginius oft das Nachsehen. Immerhin schlägt der FCZ-Verteidiger in den letzten Minuten, als der FCZ zu zehnt nach vorne drückt, zwei solide Flanken in den YB-Strafraum, die allerdings in nichts Zählbarem resultieren.
Der Druck steigt
Bleibt am Ende die Erkenntnis, dass Mendy mit seiner Annahme, nicht fit genug zu sein, nicht so daneben lag. Und für den FCZ der Cup- und Europa-Frust.
Der einfachste Weg, um in eine Gruppenphase im Europacup zu kommen – das von FCZ-Präsident Ancillo Canepa (71) ausgegebene Ziel – haben die Zürcher mit dem Out verpasst. Der Cupsieger wird nächste Saison in den Playoffs für die Europa League einsteigen und nimmt im Fall eines Scheiterns an der Conference League teil.
Jetzt steigt der Druck in der Liga. Dort beträgt der Rückstand auf das Spitzenquartett zwar nur sechs Punkte, doch der FCZ liegt nur auf Platz 8 und damit unter dem Strich. «In Lugano steht viel auf dem Spiel. Da müssen wir unbedingt punkten», so Moniz zum Ernst der Lage.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 25 | 25 | 42 | |
2 | FC Lugano | 25 | 8 | 42 | |
3 | FC Luzern | 25 | 6 | 42 | |
4 | Servette FC | 25 | 6 | 42 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 25 | 10 | 37 | |
6 | BSC Young Boys | 25 | 6 | 37 | |
7 | FC St. Gallen | 25 | 6 | 36 | |
8 | FC Zürich | 25 | -2 | 36 | |
9 | FC Sion | 25 | -5 | 30 | |
10 | Yverdon Sport FC | 25 | -18 | 24 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 25 | -10 | 23 | |
12 | FC Winterthur | 25 | -32 | 17 |