Die Katze ist aus dem Sack: YB-Trainer Gerry Seoane (42) wechselt nach drei Meistertiteln mit den Bernern in die Bundesliga. Es ist der Sprung in eine neue Welt – was erwartet Seoane bei Leverkusen?
René Weiler (47) kennt die Arbeit als Schweizer Trainer im Ausland gut. Der frühere Nürnberg-, Anderlecht- und Al-Ahly-Coach sagt im Fussball-Talk «Blick Kick»: «Du wirst im Ausland anders bewertet und genauer beäugt. Dort bist du der Ausländer, auf den man nicht gewartet hat. Deshalb musst du fast besser sein als ein einheimischer Trainer, denn von denen hat man ja im eigenen Land auch eine hohe Meinung.»
Selbstbewusst oder arrogant?
Weilers Rezept, um sich im Ausland durchzusetzen? «Du musst selbstbewusst auftreten», sagt der Ex-FCL-Trainer, der das selber auch vorlebt – was ihm auch schon als Arroganz ausgelegt worden ist. «Natürlich sind Arroganz und Überheblichkeit quasi verwandte Wörter von Selbstbewusstsein», sagt der frühere Nationalspieler. «Wenn du als Trainer nicht selbstbewusst auftrittst, stimmt etwas nicht.»
Dass dies aber nicht unbedingt der Schweizer Seele entspricht, weiss der Winterthurer. «Wir Schweizer sind eher demütig und bescheidener.» Weilers Beispiel dafür: Kauft im Ausland ein Nachbar ein tolles Auto, sei das ganze Quartier begeistert. «In der Schweiz ist man anders erzogen, eher zurückhaltend. Aber im Ausland ist Zurückhaltung der falsche Weg!»
Weiler: Leverkusen passt für Seoane
Zurück zu Trainer-Job. Weiler nennt die Glaubwürdigkeit als entscheidenden Faktor. «Du musst auf natürliche Weise selbstbewusst sein. Die Follower-Zahl auf Social Media hat nichts mit Selbstbewusstsein zu tun. Du musst von deiner Arbeit überzeugt sein. Du musst ehrlich und fundiert rüberkommen. Dann nehmen dir das die Spieler auch ab.»
Wird Seoane diesen Schritt meistern? «Mit seinem vollen Rucksack voller Erfolg und Selbstvertrauen wird er die neue Rolle spielend annehmen», sagt Weiler und hält Leverkusen als Volltreffer für den bisherigen YB-Mann.
«Das ist neben Bayern und Dortmund das interessanteste Unternehmen», erklärt der frühere Nürnberger, «sie haben immer ein Topteam und sind gefühlt immer vorne dabei, sind medial aber nicht so unter Beschuss.» Nun könne Seoane nach einer Saison übernehmen, welche die Erwartungen nicht ganz erfüllt habe. Weiler: «Im Team ist viel Talent vorhanden. Das ist für Seoane eine super Sache!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |